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1. Geschichte des Mittelalters - S. 61

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
61 in Pavia wurde eine fröhliche Hochzeit gefeiert. Sie brachte ihm das Königreich Italien (die Lombardei) als Brautschatz mit, eine Erwerbung, die damals Otto und den Deutschen ein Glück schien, aber in der Folge eine Reihe blutiger Kriege verursachte. Berengar knirschte zwar vor Wut, er mußte sich aber Otto unterwerfen und erhielt Verzeihung. Otto machte ihn sogar zu seinem Statthalter in Italien. Hier betrug sich jedoch Berengar so herrisch und grausam, daß er ihn absetzen mußte. Er berief ihn nach Deutschland und ließ ihn mit seiner Frau Willa bis an seinen Tod in Bamberg wohnen. Leider schloß sich an diesen Feldzug wieder ein gefährlicher Aufstand in Deutschland an. Man bezeichnet denselben gewöhnlich als den Kampf der Söhne gegen den Vater. Ottos Sohn Ludolf, der Herzog von Schwaben war, und fein Schwiegersohn Konrad, der Herzog von Lothringen, hatten verschiedene Gründe zur Unzufriedenheit. Beide hatten den Vater auf feinem Zuge nach Italien begleitet, und der tatendurstige Ludolf war sogar dem Heere vorausgeeilt und hatte Berengar angegriffen. Aber er war geschlagen worden, und dafür traf ihn der Tadel feines Vaters und der Spott seines Oheims Heinrich. Konrad war nach Ottos Rückreise zurückgeblieben, um den Krieg zu beenden. Er überschritt dabei seine Befugnisse, indem er mit Berengar unterhandelte und ihm, falls er sich unterwerfe, eine ehrenvolle Behandlung und die Belehnung mit Italien zusicherte. Berengar stellte sich ihm darauf freiwillig in Haft, und beide begaben sich nach Magdeburg, wo König Otto weilte. Aber dieser tadelte Konrad streng und behielt Berengar in Haft. Später ließ er ihn zwar los und gab ihm einen Teil feiner Länder zurück: mit dem anderen Teile belehnte er feinen Bruder Heinrich. Daraus empörten sich die Söhne offen gegen ihren Vater. Sie sagten, sie wollten nicht gegen den Vater kämpfen, sondern nur ihren Oheim Heinrich ans feiner allmächtigen Stellung am Hofe desselben vertreiben. Zwei Jahre dauerte der Bürgerkrieg; da mußten sie sich unterwerfen. Auf ihre Bitten verzieh ihnen ihr Vater; aber ihre Herzogtümer, die er ihnen vorher abgesprochen hatte, erhielten sie nicht wieder. Ludolf machte
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