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1. Geschichte des Mittelalters - S. 147

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
147 neigen schien, raffte eine Seuche einen großen Teil seines Heeres hinweg und warf ihn selbst aus das Krankenlager; dazu erhielt er die Nachricht, daß Heinrich der Löwe, der aus England zurückgekehrt war, einen Fürstenbund gegen ihn gestiftet habe. Kaum genesen, eilte er zurück, und wieder begann der Kamps zwischen Waiblingern und Welsen. Der Ausgang war sehr zweifelhaft, da Heinrich in seinem Schwager Richard Löwenherz, der eben aus Palästina zurückkehrte, einen mächtigen Bundesgenossen gewonnen hatte. Da gelang es Leopold von Österreich, diesen gefangen zu nehmen; er lieferte ihn an Heinrich aus, und dieser verlangte als erste Bedingung seiner Freigabe, daß Heinrich der Löwe sich unterwerfe. Nach langen Verhandlungen fand endlich eine Aussöhnung statt, und nun eilte Heinrich aufs neue nach Italien und schlug den Ausstand der Neapolitaner mit blutiger Strenge nieder. Immer weiter schweiften dann feine kühnen Pläne; schon traf er die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzuge, dessen Erfolg kaum noch zweifelhaft war; schon warf er seine Augen auf das griechische Kaiserreich, das dem Untergange entgegenzugehen schien: da warf ihn ein kühler Trunk an einem heißen Tage in der Blüte feiner Jahre auf das Krankenbett, und in wenigen Tagen hauchte er fein Leben aus. Heinrich Vi. hatte ein dreijähriges Söhnchen mit Namen Friedrich hinterlassen. Ihn erkannten zwar die Neapolitaner und Sizilianer als ihren König an; aber alle Deutschen mußten das Land verlassen. In Deutschland tobten die beiden Parteien der Ghibel-linen und Guelsen gegeneinander; jede wollte einen Kaiser aus ihrer Mitte gewählt haben, und da sie sich nicht vereinigen konnten, so wählten jene einen Hohenstaufen, Philipp von Schwaben, einen Bruder Heinrichs Vi. (1197 bis 1208); die Gegenpartei dagegen erklärte diese Wahl für ungültig und ernannte Otto Iv. von Braunschweig, einen Sohn Heinrichs des Löwen, zum deutschen Könige. Das unglückliche Deutschland! War schon bisher wenig auf Ordnung gesehen worden, so rissen nun die Unordnungen erst recht ein, und jeder tat, was ihm beliebte. Dazu kam noch der Krieg, den beide Könige miteinander führten, und nicht nur Deutschland, sondern auch Italien teilte sich in zwei 10*
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