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1. Geschichte des Mittelalters - S. 163

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
163 Wiese war mit fröhlichen Menschen bedeckt, die hier Blumen pflückten, dort spazieren gingen, oder mit frohem Gesänge den Frühling begrüßten. Unter ihnen ging eine junge Dame, durch Geburt und Schönheit ausgezeichnet, von ihren Eltern und Verwandten begleitet, auch nach der Kirche. Ein Franzose mit Namen Drouet trat zu ihr heran und beleidigte sie höhnisch, so daß sie ohnmächtig ihrem Vater in die Arme sank. Sogleich erhob sich ringsumher das Geschrei: „Nieder mit den Franzosen!" Rasch sah man hundert Dolche blinken. Drouet wurde zuerst niedergestochen, nach ihm alle Franzosen, die gegenwärtig waren, gerade als eben die Glocke zur Vesper läutete. Dann strömten alle nach der Stadt zurück. Auch hier hieß es. „Nieder mit den Franzosen!" und das Morden sing oon neuem an, bis auch nicht einer mehr am Leben war. Schnell durchflog die Nachricht von dem Geschehenen die ganze Insel. Auch in den andern Städten fielen die Franzosen unter den Dolchen der aufgebrachten Einwohner, und um die Fremden leicht von den Eingeborenen zu unterscheiden, ließ man jeden das Wort Ciceri (Erbsen) aussprechen d(ts kein Franzose wie die Italiener aussprechen kann. Nur ein einziger Franzose blieb am Leben, weil er sich immer besonders gütig und gerecht gezeigt hatte. 21. Dir letzten Krruxzüge. Folgen derselben. Noch während der Regiernngszeit Friedrichs Ii. (1244) wurde das Königreich Jerusalem, das der Sultan von Damaskus an diesen abgetreten hatte, vou dem Sultan von Ägypten eingenommen. Die Weherufe, die der Papst und die Geistlichkeit hierüber ausstießeu, fanden diesmal wenig Beachtung; denn der Kampf zwischen Kaiser und Papst, der damals besonders heftig tobte, beschäftigte zu sehr die Gemüter. Endlich schickte sich im Jahre 1248 der französische König Ludwig Ix. (der Heilige) an, einen neuen Kreuzzug zu unternehmen. Aber statt nach Palästina zu gehen, hielt er es für besser, den Sultan in seinem eigenen Lande anzugreifen; und so segelte er nach Ägypten. Zwar verrichteten der König und seine Begleiter hier Taten, die ans Wunderbare grenzen; aber die Feinde waren zahlreich, und die Seuchen rieben zu viele Franzosen auf. 11*
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