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1. Geschichte des Mittelalters - S. 204

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
204 D ozu schwenkten jetzt noch die beiden Flügel, um das Häufchen einzuschließen, und rückten mit fürchterlichem Waffengerassel heran. Da standen die Schweizer untätig. Was war zu tun? Vorwärts wehrten die Lanzen, zurück wollten sie nicht, und 60 Schweizer waren schon erschlagen. Diesen Augenblick banger Unentschlossenheit entschied ein Mann aus Unterwalden, Arnold Struthan oo Winkelried. Er sprach zu seinen Landsleuten: „Wartet, ich will euch eine Gasse machen!" dann sprang er plötzlich aus den Reihen, rief mit lauter Stimme: „Treue, liebe Eidgenossen, sorgt für mein Weib und meine Kinder!" lief gegen den Feind, umschlang mit seinen starken Armen so viele Spieße, wie er zu faffen vermochte, begrub sie in seine Brust und drückte sie, da er ein großer, starker M war, im Fallen mit zu Boden. Plötzlich stürzten feine Kciegs-gefellen über feinen Leichnam in die Reihen der Ritter hin, schlugen auf die Wehrlosen rechts und links und machten sich Bahn, während andere Schweizer sie eilig verstärkten. Die Hitze des Tages war so groß — es war der 9. Juli —, daß manche Ritter im Gedränge erstickten. Das Gefecht wurde immer heftiger; denn nun stritten Mann gegen Mann. Viele edle Herren wurden hier erschlagen. Da sprach Leopold: „Es ist so mancher Graf und Herr mit mir in den Tod gegangen; ich will mit ihnen ehrlich sterben!" Von Wehmut und Verzweiflung hingerissen, stürzte er sich in die feindlichen Haufen und fand den gesuchten Tod. Als die Scharen ihren Herzog nicht mehr sahen, verloren sie die letzte Hoffnung. Sie sahen sich eilig nach ihren Pferden um. „Pferde her! Pferde her!" riefen sie; aber nur wenige konnten sie schnell genug erreichen. Sechshundertfechsundfünfzig Grafen, Herren und Ritter fanden hier, in der Schlacht von Sempach 11386), ihren Tod, die vielen Knappen ungerechnet. Der bei Sempach gefallene Herzog Leopold hinterließ einen Sohn, Leopold den Stolzen. Dieser 17jährige Jüngling schickte 1388 wieder einen Haufen Österreicher, der durch viele Ritter aus der Schweiz, die es mit Österreich hielten, verstärkt wurde, in die Schweizer Alpen, diesmal auf Glarus zu. Eilig sammelte sich hier der Landsturm; auch Urner, Unterwälder, Lnzerner und Schwyzer
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