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1. Geschichte des Mittelalters - S. 257

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
257 ihren Feuerwerken gebraucht haben. Aber das hatte keinen Einfluß auf das Abendland. Hier erfand, wie man sagt, ein Franziskanermönch in Freiburg in Baden mit Namen Berthold Schwarz das Schießpulver, ohne etwas von dem Pulver der Araber und Chinesen zu wissen. Er war ein fleißiger Mann, der sich eifrig mit chemischen Arbeiten beschäftigte. Einmal war er auch, im Jahre 1320*), mit solcher Arbeit beschäftigt, hatte im Mörser Schwefel, Kohlen und Salpeter zusammengemischt, um, wer weiß was, zu bereiten, und einen Stein daraufgelegt. Als er aber in der Nähe des Mörsers Feuer anschlug, fiel zufällig ein Funke hin, und mit einem gewaltigen Krachen flog der Stein plötzlich an die Decke. Schwarz prallte vor Erstaunen zurück und wußte sich das Tiug nicht zu erklären. Er versuchte es nun noch einmal, und derselbe Knall erfolgte. Nun dachte er weiter darüber noch; er meinte, wenn er ein engeres Werkzeug Hütte als einen Mörser, so müßte auch wohl die Wirkung noch größer sein. Er machte eine eiserne Röhre, tat Pulver hinein, und der Knall war viel stärker. Seine Erfindung wurde schnell weiter bekannt, und nochdenkende Köpfe wandten sie dorouf im Kriege an. Zuerst machte man große Kanonen, die zum Teil so schwer waren, daß man 20 und mehr Pferde davor spannen mußte dann kleinere und zuletzt Flinten, die freilich anfangs noch sehr unvollkommen waren und nur von wenigen im Kriege gebraucht wurden. Der Gebrauch des Pulvers im Kriege änderte nun vieles. Was half dem Ritter nun seine schwere Rüstung? Eine Kugel durchbohrte sie doch. Alle Stärke, alle Geschicklichkeit, die Lanze zu regieren, war jetzt von keinem Nutzen mehr, weil die fernherkommende Kugel den Starken wie den Schwachen treffen konnte. Indessen erhielten sich die alten Waffen doch noch neben dem Schießgewehre eine geraume Zeit, teils aus *) So ist die gewöhnliche Angabe. Nach den neuesten Untersuchungen ist das Pulver schon lange vor Schwarz im Kriege gebraucht worden. Bei einer Belagerung von Gibraltar 1808 wird es als etwas ganz Gewöhnliches erwähnt. Also scheinen auch die Araber es zuerst im Kriege angewandt zu haben. Meisterwerke. 9s£> Viii. Nösselt, Weltgeschichte Ii. -,7
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