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1. Geschichte des Mittelalters - S. 267

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
267 Sehr eigentümlich war auch sein Verhalten gegen Albrechts Ii. Sohn, den jungen Ladislaus, der nach seines Vaters Tode König von Böhmen geworden war. Dieser wurde auch von einem Teile der Ungarn zum Könige gewählt. Da er aber noch unmündig und daher unter der Aufsicht Friedrichs Iii. war, so verlangten die Ungarn, der Kaiser solle den jungen König und die ungarische Krone ihnen herausgeben, und da er das nicht wollte, so fielen sie mehrere Jahre hintereinander in Österreich ein und verwüsteten das Land. Der trüge Kaiser ließ das ruhig geschehen; er saß indessen in Wiener-Neustadt und pflegte seine Blumen, als wenn ihn der Krieg gar nichts anginge. Endlich halfen sich die Österreicher selbst; sie boten den Landsturm auf und jagten die Ungarn über die Grenze; aber vor ihrem Kaiser konnten sie keine Achtung haben. Zuletzt brach ein förmlicher Aufruhr gegen ihn aus. Drohend verlangten die Aufständischen die Auslieferung des jungen Königs. Aber Friedrich gab nicht nach; er ließ im Gegenteil Ladislaus in noch sicherern Gewahrsam bringen und reiste, als wenn ihn die Unruhen nichts angingen, nach Italien, wo er sich mit der portugiesischen Prinzessin Eleonora vermählte und sich in Rom krönen ließ. Als er zurückkam, wurde er in Wiener-Neustadt vou deu Unzufriedenen belagert und nicht eher freigelassen, bis er den jungen König herausgegeben hatte, den nun die Böhmen, die Österreicher und die Ungarn mit Frohlocken als ihren Herrn aufnahmen. Ladislaus nahm nun feine Residenz in Wien und ließ Österreich — denn dem Kaiser gehörte nur Oberösterreich — durch den Grasen Ulrich von Cilley, Böhmen durch Georg von Podiebrad, und Ungarn durch Johann C o r o i n H u n y a des, der damals noch lebte, als Statthalter regieren. Aber die Ruhe dauerte nicht lange. Des Kaisers Bruder Albrecht, der Verschwender genannt, ein unruhiger und habsüchtiger Mensch, hetzte die Wiener gegen den Kaiser ans. Dieser versprach, sich mit ihm zu besprechen und deshalb nach Wien zu kommen, schickte auch seine Frau Eleonore und seinen Sohn Maximilian dahin ab. Kaum aber waren diese dort angekommen, so erregte der Pöbel einen Aufruhr. Friedrich, statt schnell den Semigen zu Hilfe zu
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