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1. Geschichte des Mittelalters - S. 301

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
301 allen Orten, durch die er kam. strömten die Leute scharenweise herbei. „Das ist Kolumbus!" riefen sie einander zu; „seht da die wunderbaren Pflanzen, Tiere und Menschen, die er aus Indien mitgebracht hat!" Endlich kam er in Barcelona an. Hier war der Zusammenfluß von Menschen ungeheuer. Als er durch die Straßen nach dem königlichen Schlosse zog, begleitete ihn eine lange Prozession von Hofleuten, Rittern und Leuten aller Stände. So trat er in den Saal, in welchem der König und die Königin auf einem Throne saßen. Beide standen auf, reichten ihm die Hände zum Kusse dar und befahlen ihm, fitzend zu ihnen zu reden, eine in Spanien unerhörte Gunst. Die Rede, die Kolumbus nun hielt, erregte die höchste Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Er erzählte kurz seine Reiseschicksale; dann zeigte er die mitgebrachten Stein- und Erd arten, Goldkörner und Goldstücke vor und machte Hoffnung, daß dort große Schätze an Gold zu finden sein würden. Auch legte er die vielen mitgebrachten Tiere vor unter denen besonders die Vögel mit den schönen, strahlenden Farben ausfielen. Am meisten aber erregten die Indianer die Neugierde der Spanier; man konnte sie nicht genug betrachten und sah mit Verwunderung ihre mitgebrachten Waffen und Geräte. Als nun Kolumbus feinen Bericht beendigt hatte, fiel die ganze Versammlung andächtig auf die Knie, Gott für die erwiesene Wohltat zu danken, und die Sänger der Kapelle stimmten das Tedeum an. Nun war Kolumbus der Gegenstand des täglichen Gesprächs, und seine Erzählungen liefen schnell von Mund zu Munde. Die Vornehmsten des Reichs beeiferten sich, ihm Ehre zu erweisen und ihn zu sich einzuladen. Ferdinand aber und Jsabella waren entschlossen, alsbald eine neue Flotte hinzuschicken, um Besitz von den entdeckten Inseln zu nehmen und neue zu entdecken. Daß sie dazu kein Recht hatten, da diese Inseln bereits von Kaziken regiert wurden, fiel ihnen nicht ein; denn sie hielten die Eingeborenen nur für halbe Menschen, erkannten es für eine heilige Pflicht, unter ihnen die christliche Religion einzuführen, und in dem Falle, daß die Leute nicht gleich dazu willig sein sollten, war man willens, sie als Feinde zu behandeln und aus ihren Besitzungen zu vertreiben. Da
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