Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Zeit der Umwälzungen - S. 24

1909 - Leipzig : Hirt
24 I. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 111. 111. Napoleons Krieg gegen Rußland, 1812. 1. Ursachen. Das Einvernehmen zwischen dem franzsischen und dem russischen Kaiser war schon seit 1809 getrbt (vgl. 110, 5). Durch die Vergrerung des Herzogtums Warschau im Schnbrunner Frieden und die Vertreibung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Verwandten des russischen Kaiserhauses, hatte Napoleon seinen russischen Verbndeten schwer gereizt. Als nun die Forderung Napoleons, die Festlandsperre schrfer zu beobachten, durch Erleichterung der Einfuhr englischer Waren beantwortet wurde, entschlo er sich zum Kriege. 2. Vorbereitungen. Er bewog Osterreich zu einem Bndnis, und auch Preußen mute sich ihm anschlieen, um nicht vernichtet zu werden. Das Heer, das er zusammenbrachte, zhlte mehr als eine halbe Million; nur der vierte Teil bestand aus Franzosen, die brigen waren Deutsche, 1812. Niederlnder, Polen und Italiener. Im Mai sammelte er auf einem Frstentage in Dresden seine Vasallen um sich, und erst Ende Juni rckte die Groe Armee" in Rußland ein. 3. Der Zug nach Moskau. Whrend das sterreichische Hilfskorps unter Schwarzenberg in das sdliche Rußland eindrang und ein Nord-Heer, zu dem die Preußen unter Aorck gehrten, in die Ostseeprovinzen, zog Napoleon selbst mit dem Hauptheere mglichst schnell auf Moskau los, ohne anfangs ernstlichen Widerstand zu finden. Trotz umfassender Vorkehrungen litten die Soldaten sehr unter der Schwierigkeit der Ver-pflegung. Die Gegenden, durch die das Heer kam, waren verlassen, die Vorrte entfernt. Bei Smolensk (Karte Nr. 11) schlug es ein feindliches Heer zurck, und nach der blutigen Schlacht an der Moskwa, die eben-falls mit einem Rckzge der Russen endete, zogen die 100000 Mann, die noch brig waren, Mitte September in Moskau ein. Die Stadt war fast menschenleer und wurde in den nchsten Tagen durch zurck-gebliebene Russen in ein Flammenmeer verwandelt. 4. Der Rckzug. Dadurch sah sich Napoleon gentigt, dem in Peters-brg weilenden Zaren Friedensantrge zu machen. Aber auf Steins Rat wurden die Verhandlungen von Alexander in die Lnge gezogen und schlielich abgebrochen, so da dem bei den Trmmern von Moskau lagernden Heere nichts brig blieb, als Mitte Oktober den Rckzug zu versuchen. Durch frh eintretende scharfe Klte mit Schneestrmen, durch Hunger und Krankheiten, durch die fortwhrenden Angriffe der Russen und Kosaken ging fast das ganze Heer zugrunde. Besonders verlustreich war der bergang der die Beresina, wo die Franzosen auf zwei von ihnen erbauten Brcken in Unordnung hinberdrngten, während die Russen ein wirksames Feuer auf sie richteten. Der Kaiser lie den elenden Rest seines Heeres im Stich und eilte in einem Schlitten nach Paris, um ein neues Heer auszursten.*) *) Durch die Zeitungen lie er verknden, die Groe Armee sei vernichtet, die Gesundheit Sr. Majestt aber niemals besser gewesen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer