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1. Bd. 3 - S. 8

1916 - Leipzig : Brandstetter
Gesichte verletzt. (Er hatte gar nicht Seit, seine paketchen zu öffnen. (Es werden immer mehr Gefangene. (Es sind ganze Züge und Kompanien — und auf der anderen Seite des Berges soll es auch in die Hunderte gehen! Der General kann unmöglich alle übersehen, und so gehe ich die Kolonnen entlang und suche die Verwundeten heraus. „Herr General, hier ist ein lltann mit einem Armschutz." „Ulan, zum verbandplatze." — väterlich sorgt der General für den Feind. Sein Ton ihnen gegenüber ist freundlich und schlicht. (Ein Gefangener fragt mich, ob er nicht ebenfalls verbunden werden könnte. Ich sehe ihn an, er sieht etwas erschrocken aus, aber ich sehe keine Verwundung. (Er hat Schüsse da unten, sagt er. Augenblicklich läßt er die Hose herunter, und ich sehe, daß er einen Schuß im rechten Oberschenkel und einen über dem Gesäß hat. Ich führe ihn zum General. Huch hier will er sofort die Hose herunterladen, aber der General glaubt ihm so. „Nehmen Sie den Ittann da noch mit, Ulan. Stützen Sie ihn, so, immer vorwärts." Kolonnen um Kolonnen ziehen vorbei. Jetzt, um ein Uhr, sind schon 1400 Gefangene gemeldet. 3m ganzen würden es zweitausend. Immer neue strömen aus dem Walde. Karren, Bahren, verwundete. Nie werde ich diesen töeg im Hrgonner Walde vergessen. vor dem Verbandplatze liegen und stehen die verwundeten herum. Sie sind ruhig und fühlen sich geborgen. Die Ärzte sind drinnen an der Arbeit. Ich sehe, wie der freundliche, lebenslustige Chefarzt ernst und hingegeben einen blutigen Lappen mit der Schere abtrennt. Das ist die Kehrseite von hurra und Siegesjubel. (Es i ft Krieg, man darf es nicht vergessen. Die Geschütze dröhnen, die Einschläge krachen, die Granaten gurgeln und pflügen durch die Luft. verirrte Kugeln und Spreng-stücke surren und klirren. Zwischen den Bäumen wandern wie eine blaugraue Schlange die (Befangenen. Droben in den Gräben aber geht es weiter, heiß und blutig. Die eroberten Gräben müssen instand gesetzt werden, Schutzschilde und Sandsäcke auf die andere Seite gebracht werden. Die Gewehre peitschen, Maschinengewehre hämmern, der Kampf geht weiter. Bis die Nacht kommt, und auch in der Nacht wird es feine Ruhe geben.
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