Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 3 - S. 26

1916 - Leipzig : Brandstetter
— 26 Die Fahrt wird vermehrt, der Kurs geändert, und auch unsere Artillerie bleibt nicht müßig. Die beste Verteidigung bleibt immer wieder der Angriff, und so findet eine unserer schweren 28=3enti= meter-Granaten nach der andern ihren weg mit tödlicher Sicherheit in die feindlichen Batterien und setzt Geschütz auf Geschütz mit hochaufspritzender Detonation außer Gefecht. Tapfer wehren sich die Russen, aber langsam erstirbt ihr Feuer, und nach wenigen Minuten wissen wir, daß die Batterien niedergekämpft sind - nur eine Granate hat bei uns getroffen. Sie krepierte im vorderen Schornsteine und verspritzte Sprengstücke nach allen Seiten, ohne aber größeren Schaden anzurichten oder jemand zu verletzen. Für das Schiff bedeutet der Treffer nur ein im Feuergefechte davongetragenes (Ehrenmal. Aber während sich unsere Artillerie wieder dem Panzerkreuzer zuwendet, dem wir nur zu gern etwas nähergekommen wären, wird ein anderer Feind gemeldet. (Ein feindliches U-Boot hat sich an uns herangemacht. Seinem ersten Torpedoschuß entgehen wir durch schleuniges Abdrehen. Das Manöver gelingt, und zwei Torpedoboote, die sich bisher im Gefechte treu auf unserer Seite hielten, stürzten sich auf den gefährlichen Gegner. Als dann aber das Flaggschiff ein weiteres U-Boot an anderer Stelle meldete, das uns anscheinend bei der Ausfahrt auflauert, wird es Zeit, das gefährliche Fahrwasser zu verlassen. Unsere Aufgabe ist erfüllt. Dem Panzerkreuzer ist nicht mehr beizukommen, die Batterien sind niedergekämpft, und so dampft S. Tu. S. — — in Zick-Zack-Xursen aus dem schwierigen Fahrwasser heraus, bis zuletzt den Feind unter Feuer haltend, um sich schließlich mit den anderen Schiffen des Verbandes zu vereinigen. (Ein Signal sprach für den Kommandanten und für die Besatzung die Anerkennung für die energische Durchführung der Beschießung aus. (Es war sehr feierlich, als wir endlich wieder im Heimatshafen einliefen. Die Scheinwerfer beleuchteten das Ufer, die Musik spielte: „Stolz weht die Flagge", die Mannschaft fingt natürlich mit, und am Himmel lacht der Vollmond. So, jetzt mußt Du mir aber auch einen schönen Brief schreiben. Grüße alle von mir. „Hamburger Fremdenblatt" 1915, Hr. 349 B.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer