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1. Bd. 3 - S. 28

1916 - Leipzig : Brandstetter
— 28 — Gerade als das Gewitter am heftigsten wütete, erreichte die Spitze des ersten deutschen Regiments den Brückensteg. So schmal mar crf ba(3 nur ein Mann hinter dem andern darauf gehen konnte. Jeder nahm den Rockzipfel des Vordermannes fest in die Hand, und wenn ein greller Blitz die Nacht einen Augenblick erhellte, so sah man die ganze Kolonne im Gänsemarsche vorsichtig dahinziehen. Jeder fehltritt hatte ein kaltes Bad zur Folge. wer daneben getreten war, stand triefend unten im Wasser und mußte auf das Ende der Kolonne warten, um sich dort wieder anzuschließen. Glücklicherweise merkten die Serben nichts. Ihre Scheinwerfer suchten jetzt nur noch den Fluß ab und hörten endlich auch damit auf. Die feindlichen Geschütze schwiegen überhaupt noch und ließen den Hagel der deutschen und österreichischen Granaten ruhig über sich ergehen, wohin hätten sie auch schießen sollen? Die Stellung unserer Geschütze war ihnen unbekannt. So erreichten die deutschen Regimenter — der General an der Spitze — glücklich den Savedamm und überschritten ihn. Hn dieser Stelle sollte aber der Übergang über den Strom noch nicht stattfinden, sondern sieben Kilometer weiter flußabwärts. Diese sieben Kilometer mußten auf einem schmalen, gänzlich aufgeweichten Fußwege an der steilen Böschung des Dammes entlang zurückgelegt werden, wer ausglitt, rutschte ins Wasser. Schon für den gewöhnlichen tftann mit Tornister und Gewehr war das ein schrecklich mühseliges Gehen; den schwer bepackten Btunitions- und Ittafchinengeroehrträgern aber ging es bald über die Kräfte. Sie mußten immer häufiger halt machen und einen Augenblick Rtem schöpfen. So oft aber ein solcher halt eintrat, mußte die ganze lange Reihe stillstehn. Die Hinteren liefen dabei in der Dunkelheit auf die vorderen auf, und beim Wiederantreten drohte die Reihe jedesmal zu zerreißen. So war es früh 2 Uhr geworden — um 6 Uhr abend waren sie in Jakovo abmarschiert — als man endlich an der Übergangsstelle ankam. Der Anmarsch war vollendet. (Es war nur das Vorspiel. Das Schwerste begann nun erst. 3um Übergange hatte man diejenige Stelle gewählt, wo die sog. große Zigeunerinsel in der Save liegt. Doch liegt diese nicht mitten im Strome, sondern ganz nahe am serbischen Ufer. Sie war natürlich von den Serben dicht besetzt. Der Strom fließt dort sehr rasch, und seine Breite bis zur großen Zigeunerinsel beträgt 800 Meter.
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