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1. Bd. 3 - S. 32

1916 - Leipzig : Brandstetter
— 32 — Die Insel war bald von Feinden gesäubert, und das ganze Regiment stand auf serbischem Boden am Fuße der Belgrader Höhen. Das erste Ziel mar erreicht. Dhne Säumen ging nun das Regiment zum Angriffe gegen den waffenstarrenden Banovoberg bei der Stadt vor. Drei Schützengräben, dicht gefüllt mit Verteidigern, zogen sich an seinem Abhänge übereinander hin. Ruf seinem Gipfel standen die Kanonen. Huf diesen Berg hatten die Serben ihre stärkste Hoffnung gesetzter galt für uneinnehmbar. Hm Fuße des Berges mußte unser Regiment über eine sumpfige Wiese hinweg. Bis zu den Knien sanken die Leute in den Schlamm. Dielen blieben die Stiefeln stecken. Hber weiter ging’s in Strümpfen. Nur jetzt nicht zurückbleiben. Schon geht es den steilen hang hinauf. Unsere schwere Artillerie hat furchtbare Arbeit in den feindlichen Gräben und in den Stellungen der Geschütze geleistet. (Ein Graben nach dem andern wird genommen. Zuletzt die Geschütze und die Scheinwerfer. Idas von den Serben noch am Leben ist, stürzt auf der anderen Seite hinab. Der Berg ist erobert. Wieder steigen Leuchtkugeln in die Höhe und verkünden unserer Artillerie, wer jetzt auf dem Berge ist. Und wie durch Zauberschlag verstummt plötzlich das furchtbare Dröhnen der schweren Geschütze, das zwei Nächte und zwei Tage keinen Augenblick geschwiegen hat. Aus den gewaltigen Schlachtenlärm folgt eine wunderbare Stille. Schon sinkt die Sonne im Westen hinab und glänzt zum letzten Male auf dem breiten Strome tief unten. Die Soldaten stehen im letzten Schimmer des Abendrotes, versunken in den Anblick der wundervollen Landschaft. (Ein ruhmreicher Tag, dessen Glanz nie verlöschen wird, geht zur Rüste. Da stimmt einer „Deutschland, Deutschland über alles" an; ringsum singt alles mit, und aus tausend Kehlen braust das herrliche Vaterlandslied, getragen von einer unbeschreiblichen Begeisterung, zum Himmel empor. Der schönste Augenblick im Leben dieser Tapferen! Auf ewig unvergeßlich denen, die ihn miterlebten. Nach den sorgenvollen Stunden des Überganges und des blutigen Kampfes auf der Insel, nach der atemlosen (Erstürmung des aus viel tausend Rohren Tod und verderben speienden Berges erfüllte ein stolzes Siegesgefühl aller Herzen.
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