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1. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 136

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
136 Ii. Don der Revolution zur Keichsgründung. Ergänzung vom 2. Juni. verhältnismäßig schwach werden wir in jeder Verbindung mit anderen Großmächten erscheinen, solange wir eben nicht stärker als wir sind. Österreich und England werden, wenn wir mit ihnen im Bunde sind, ihre Überlegenheit über uns auch nicht zu unserem Vorteile geltend machen, wir haben auf dem wiener Kongreß gesehen, daß gerade die Interessen dieser beiden Mächte sich den unserigen am meisten entgegenstellten. Österreich kann nicht wollen, daß wir in Deutschland an Bedeutung gewinnen, und England kann uns weder unsere industrielle noch eine maritime Entwicklung in Handel und Flotte gönnen. In der Politik tut niemand etwas für den anderen, wenn er nicht zugleich sein Interesse dabei findet. Die Richtung aber, in welcher Österreich und die deutschen Mittelstaaten gegenwärtig ihr Interesse verfolgen, ist mit den ausgaben, welche für Preußen Lebensaufgaben sind, ganz inkompatibeli9, und eine Gemein-schaftlichkeit deutscher Politik gar nicht möglich, solange Österreich nicht ein bescheideneres System uns gegenüber adoptiert, wozu bis jetzt wenig Hussicht ist. Die deutschen Staaten sind rücksichtsvoll und anhänglich an uns in dem Maße, als sie uns für befreundet mit Frankreich halten, vertrauen werden sie nie zu uns gewinnen; jeder Blick auf die Karte benimmt es ihnen, und sie wissen, daß ihre Sonderinteressen und ihr Mißbrauch der Souveränität stets der Gesamtrichtung der preußischen Politik im Wege stehen. Sie erkennen deutlich die Gefahr, welche hierin für sie liegt, und gegen welche nur die Uneigennützigkeit unseres allergnädigsten Herrn ihnen eine Sicherheit für die Gegenwart gewährt. *
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