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1. Alte Geschichte - S. 4

1896 - Hannover : Meyer
4 Bilder aus der alten Geschichte für die Oberstufe. 2. Die Phönizier. 1. Das Land und seine Bewohner. Das älteste und berühmteste, Handel und Schiffahrt treibenbe Volk waren die Phönizier; sie sinb etwa den heutigen Englänbern zu vergleichen. Sie bewohnten einen langen und schmalen Lanbstrich an der Ostküste des Mittelmeers; biefe war reich an wertvollen Fischen, und die Häupter des schönen Gebirgs, Libanon, waren gekrönt mit herrlichen Gebern und Eichen, die sich vortrefflich zu Mastbäumen eigneten. Ihre Heimat forberte sie barum zum Fischfang und zum Schiffbau auf. Phönizien war kein sehr fruchtbares Laub; aber seine Bewohner waren klug, geschickt und erfinberisch, und bies tierhalf ihnen zum Wohlstanb und Glück. Sie verstauben schon die Metalle, namentlich Eisen und Kupfer, zu schmelzen und zu bearbeiten und verfertigten baraus allerhanb nützliche Geräte, wie Anker für die Schiffe, Kessel, Töpfe, Messer u. bergt. Sie verstauben ferner, die Wolle und den Flachs zu spinnen und zu weben, und verarbeiteten sie zu kunstreichen Geweben, z. B. zu Tüchern und Teppichen. Außerbem erfanben die Phönizier die Buchstabenschrift, das Glas und die kostbare Purpurfarbe. Die Erfinbung des Glases fanb auf folgenbe Weise statt. 2. Erfinbung des Glases. Phönizische Kaufleute lanbeten an einem Flusse, an bessert Ufern feiner Kiesfanb lag. Sie wollten sich bort eine Mahlzeit bereiten, und ba es ihnen an großen Steinen fehlte, den Kessel über dem Feuer höher zu stellen, nahmen sie statt berselben von ihrer Schiffslabung große Stücke Salpeter, legten biefe auf bett Sanb und setzten ihre Kessel baraus. Durch die Hitze zerschmolz der Salpeter, und die flüssige Masse mischte sich mit der Asche und dem Kiessanbe; als das Feuer verloschen und die Flüssigkeit erkaltet war, fanb man einen schönen, burchsichtigen Stein — das Glas. Anfangs wußte man mit beut Glase inbes noch wenig anzufangen und verstaub noch nicht, es zu Fenstern zu benutzen, man machte baraus nur allerhanb kleine Schmucksachen, z. B- Kugeln und verfchiebne Figuren, und verzierte bantit die Wänbe und Decken der Zimmer. 3. Erfinbung des Purpurs. Die Erfinbung des Purpurs, einer wunberbar schonen hochroten Farbe, trug sich so zu: Ein phonizischer Hirt weibete am Gestabe des Meers seine Herbe. Da kam sein Hunb, welcher die Schale einer Seeschnecke zerbissen hatte, mit einer ganz roten Schnauze zu ihm zurück. Der Hirt meinte, er habe sich verwuubet und wischte ihm das vermeintliche Blut mit Wolle ab; zu seiner Verwunbrung bekam aber die Wolle eine schöne hochrote Farbe, und er konnte boch an dem Hunbe keine Wunbe entdecken. Er zeigte baraus die Farbe andern Leuten, und sie gefiel allen sehr. Nun forschte er weiter und fanb, daß die Schnecken, welche das Meer auswarf, einen schönen rotsärbenben Saft enthielten; er preßte benfelben aus und färbte ein Kleib damit, und es sah prachtvoll aus. Dieser Farbstoff war der Purpur. Er würde balb so berühmt, daß er im Altertum als eine der größten Kostbarkeiten galt und nur Könige und die Reichsten ihn tragen konnten. So heißt es in der heiligen Schrift: „Es war ein reicher Mann, der kleibete sich in Purpur." Im Mittelalter ging die Kunst der Purpurfärberei ganz verloren, und es trat dann an die Stelle des Purpurs die Scharlach ° färbe, welche aus Cochenillen (kleinen Blattinsekten) gewonnen wirb. Mit Purpur färbten nun die Phönizier ihre wollnen und leinenen Stoffe. Aus Elfenbein und Bernstein schnitzten sie allerhanb niebliche Sachen;
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