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1. Alte Geschichte - S. 7

1896 - Hannover : Meyer
Bilder aus der alten Geschichte für die Oberstufe. Einer der medischen Könige, mit Namen Astyages, träumte einst, seine Tochter Mandane gösse so viel Wasser auf die Erde, daß ganz Asien davon überschwemmt würde. Er erzählte seinen Traum den Magiern oder Priestern, an deren Aussprüche man fest glaubte, und diese deuteten ihn so: seine Tochter Mandane werde einen Sohn bekommen, der ganz Asien beherrschen werde. Astyages erschrak darüber so, daß er seine Tochter nach der kleinen Landschaft Persis schickte und sie dort an einen gemeinen Perser verheiratete. Sie erhielt einen Sohn, den sie Cyrns nannte. Kaum hatte der König dies erfahren, so ließ er das Kind vor sich bringen und gab es einem seiner Hofleute, mit dem Befehl, es zu töten. Der Mann hatte jedoch Mitleid mit dem Kinde, und anstatt es zu töten, übergab er es einem Hirten mit dem Auftrage, es irgendwohin in einen Wald zu legen und da seinem Schicksale zu überlassen. Der Hirt brachte es seiner Frau; diese hatte gerade ihr Kind durch den Tod verloren; darum nahm sie den kleinen Knaben als ihr eignes Kind an und zog ihn auf. Cyrus wuchs heran und wurde schön und stark. Als zehnjähriger Knabe wurde er im Spiele einst von seinen Altersgenossen zum Könige gewählt, und dabei schlug er einen Spielgenossen, den Sohn eines vornehmen Meders. Als Cyrus sich nun deswegen vor Astyages, bei dem der Vater des Knaben sich beschwert hatte, verantworten sollte, verteidigte er sich nicht weiter, sondern sagte bloß stolz: „Ich habe es als König gethan!" Und bei dieser Gelegenheit erkannte Astyages seinen Enkel an der Ähnlichkeit mit seiner Tochter Mandane. Da er aber glaubte, daß im Spiele nunmehr der Traum in Erfüllung gegangen sei, ließ er den Knaben wieder zu seinen Pflegeeltern zurückkehren. 2. Cyrus als König. Als nun Cyrus groß geworden war, kam er bei den Persern zu hohen Ehren, und er faßte den Plan, der Herrschaft der Meder ein Ende zu machen; zu diesem Zwecke vereinigte er die Stämme der Perser und besiegte die Meder in der Schlacht bei Pasargadä (558 v. Chr.) und machte sich selbst zum Könige über beide Völker. Er unterwarf seiner Herrschaft noch eine Reihe von Ländern, unter anderm auch das Reich der Lydier, welches Krösus beherrschte. Dieser war ein unermeßlich reicher Fürst, dessen Reichtum geradezu sprichwörtlich geworden ist. Als ihn einst ein weiser Grieche mit Namen Solon besuchte, und Krösus ihm alle seine Kostbarkeiten und Schätze zeigte, fragte Krösus den Griechen, ob er nicht der Glücklichste auf der Welt sei? Aber Solon antwortete ihm, daß vor dem Tode niemand glücklich zu preisen sei. Dieses Wort des Solon sollte sich an Krösus bewahrheiten. Er wurde von Cyrns in einer großen Schlacht besiegt und, nachdem seine Hauptstadt Sardes in die Hände der Perser gefallen war, von ihnen gefangen genommen. Er sollte den Feuertod erleiden. Als er den Scheiterhaufen bestieg, kamen ihm jene Worte des Solon wieder in Erinnerung, und schmerzbewegt rief er dreimal den Namen Ein persischer König.
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