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1. Freiburger Lesebuch - S. 13

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 13 der Donau vor. Dort, in der Gegend der alten Keltcnsiedlung B r i g o-banne (beim heutigen Hüsingen), sollen die letzten Kämpfe dieses Krieges ansgesochten worden sein. Die ganze schwäbisch-bayerische Hochebene bis zur Donau wurde damals dem römischen Reiche einverleibt. So im Westen, Süden und Südosten von den Römern umklammert zogen die germanischen Stämme ' des rechten Rheinufers es vor, durch Abzug nach Nordosten einem Angriff auszuweichen, und unsere Heimat blieb öde liegen, ein herrenloses Gebiet, in dem nur vereinzelte -Lplitter der ehemaligen Bevölkerung, wohl in halber Abhängigkeit von den Römern, zurückblieben. Wie um Ladenburg am Neckar, den alten Keltenort.lo p o-dnnum, die Neckarsulbeu, so mögen andere anch im badischen Oberlande, am Fuße des Kaiserstuhls bei Riegel, am Rheiuhochgestade bei Hochstetten und im gesegneten Dreisamtal auf der Stätte des einstigen Tarodunum au dem liebgewonnenen Boden festgehalten haben, unbehelligt und in friedlichem Verkehr mit den Herren des jenseitigen Ufers. Während der großen Kämpfe am Niederrhein, in denen über die Freiheit unseres Vaterlandes entschieden wurde, herrschte hier oben vollständige Ruhe. Aber das dünnbevölkerte Land verwilderte mehr und mehr, und es erhob sich erst wieder zu neuer Blute, seit Kaiser Vespasiau, um eine kürzere Verbindung zwischen den Legionslagern am Rhein und den Donauprovinzen zu schassen, unwahre74n. Chr. diegroßeheerstraße von Straß-burg (A r g e it t o r n t e), dem Standlager der 8. Legion, durch das Kinzigtal nach Rottweil ant Neckar und weiter zur Donau angelegt und bamit die Rheinebene und den Schwarzwalb in das römische Gebiet einbezogen hatte. Hatte die freie Buschwildnis schon vorher vielleicht manchen waghalsigen Gesellen ans Gallien herüber gelockt, so strömte jetzt unter beut Schutze bcr Truppen erst recht allerlei unternehmungslustiges Volk über die geöffnete Grenze, um gegen die Verpflichtung, den Zehnten vom jährlichen Ertrag zu entrichten, sich in den „Zehntlanden" mit Grund und Boden belehnen zu lassen. Allenthalben wuchsen die Behausungeu der neuen Ansiedler empor, und in kurzer Zeit hatte das Land ein anderes, heiteres Ansehen gewonnen. Zwar drohte auf der Höhe noch der wildeste Urwald, doch am Gebirgsraude und in der Ebene entwickelten sich Ackerbau und Viehzucht zu erfreulicher Blüte, begannen Obstkultur und Gartenbau, und an den sonnigen Hängen des Kaiserstuhls mag hie und da selbst die Rebe schon gediehen sein. Ein Netz wohlangelegter Wege überspannte das Land und forberte Handel und Wanbel.. Der uralte Verkehrsweg, der am Westfuße des Gebirges von Basel rheinabwärts führte, war in langen, [chnurgerabeit Strecken als Kunststraße, mit Steinpackung und Kiesschotterung, neu ausgebaut und durch zahlreiche Querwege mit den Rheinübergängen und den Ortschaften des linken Ufers verbunden. Hohe Meilensäulen längs der Straße fünbeten außer den Entfernungen von bcr Provinzialhauptstadt
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