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1. Freiburger Lesebuch - S. 33

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 33 — die Ehrenwache beim Heiligen Grab im Münster, wo um das Allerheiligste viele hundert farbige Lämpchen brannten. Brunnen und Häuser waren festlich geschmückt, wie heute noch; aber vor jedem Hause standen damals jnnge Birken aus dem Walde und bräunten Lichter, während die Prozession vorüberzog. Iv. So kam der Feierabend heran. Kaum war der Abendimbiß eingenommen, da wurde» Stühle vor das Haus mit seinen engen, dumpfen Zimmern getragen. Der Nachbar plauderte fröhlich mit dem Nachbar vom Handwerk und der Wanderzeit, vom Krieg in fernen Landen und von den seltsamen Nachrichten, die ein Eilbote vom kaiserlichen Hof am Nachmittag anfs Rathaus gebracht hatte. Die Burschen und Mägde spielten um die Linden oder Brunnen den Reigentanz mit neckischen Liedern; der Spielmauu pfiff auf der Sackpfeife dazu oder strich die summende Geige. Wenn es dunkler wurde, nahmen der Meister und sein Geselle noch den Abendschoppen im Wirtshaus zum Kiel am Franziskanerplatz, wo viel fremdes Kriegsvolk verkehrte, oder auf der Zunftstube, wo die zugereisten Handwerksbnrschen von fremden Städten erzählten. Draußen auf den Straßen war's schon stille. Gegen neun Uhr läutete die Panlnsglocke vom Münster den Feuersegen; bald darauf mahnte das Weinglöckle die Wirtshausgäste zum Aufbruch. Der Nachtwächter begann die Runde durch die Stadt und rief alle Stunden seinen frommen Spruch. Es war dunkel in den stillen Straßen; nur trübe flackerten die Öllampen, die hoch an Ketten über die Straße hingen. Alle Tore der Stadt waren sorgfältig geschlossen und bic Zugbrücken in die Höhe gezogen. Hermann Flamin. 15. Siegel, Münzzeichen und Wappen der Stadt Freiburg. Das älteste Siegel der Stadt Freiburg befindet sich an einer großen Pergamenturkunde, dem sogenannten Stadtrodel. Die Urkunde ist etwa um das Jahr 1218 geschrieben und enthält eine Aufzeichnung aller Rechte und Freiheiten der Bürger. Das Siegel ist rund, aus Wachs geformt und hängt an einer ungebleichten Hanfschnur. Das Siegelbild zeigt zwei Türme mit Zinnen, dazwischen eine Giebelwand mit dem geschlossenen Stadttor. Die Umschrift ist lateinisch und lautet: Sigillum Civium Friburgensium im Bris-gaudia, d. h.: Siegel der Bürger von Freiburg im Breisgau. Später ließ die Stadt ein anderes Siegel anfertigen, das sich bis auf unsere Zeit erhalten hat. Es enthält drei Türme, von denen der mittlere die beiden äußeren überragt. Die Türme sind durch eine Mauer verbunden; Türme und Mauer sind mit Zinnen versehen. Auf den beiden kleineren 3
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