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1. Freiburger Lesebuch - S. 51

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 51 — Dein Hoffen war ein leer Phantom, Die Kaiseradler weichen, Zum Münster flieht dein Volk im Strom, Umsonst, — bald sinkt auch Konrads Dom, Ein Berg von Schutt und Leichen. Schon tönt ein Knall wie Donnerhall; Vom Grimm der Sturmkartaunen Brach deiner Mauern stolzer Wall, Und rachelaut ob ihrem Fall Aufjauchzen die Posaunen. Wer weiß noch Hilfe? Schrecken schlug Des Rats und Adels Glieder; Der Mayer war ein Doktor klug, Der’s Herz am rechten Flecke trug, Ihn schlägt der Schreck nicht nieder. Es ist nicht Täuschung, was du schaust, Er schwingt sich auf die Mauer Und winkt, von Kugelsaat umsaust, Die Friedensfahn’ in starker Faust, Ein Fels im Hagelschauer. Er stürzt sich durch der Franken Schar, Das weiße Banner hebend, Und stellt sich kühn, ob bittend zwar, Dem tiefergrimmten Feldherrn dar, Sich selbst zum Opfer gebend. Er fleht beredt mit edler Glut Für Freiburg um Befreiung; Der Marschall Villars hört’s voll Wut, Sein Auge kündet Brand und Blut Statt Mitleid und Verzeihung. Doch Gott verleiht dem Schwachen Macht Und läßt sein Flehen siegen. Dein Engel, Freiburg, hat gewacht, Erlösung folgt der Todesnacht Und Friede blut’gen Kriegen. Der Kaiser spricht: „Mein Doktor gut, Die Nachwelt soll dich kennen ; Vor Junkerblut geht Rittermut, So nimm den Helm zum Doktorhut, Sollst Fahnenberg dich nennen.“ Eduard Brauer. 4*
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