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1. Freiburger Lesebuch - S. 64

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 64 — Depesche lautete: „Der Königin Augusta Berlin. Auf dem Schlachtfeld vor Sedan 1. 9. 70. 7x/4 Uhr. Die französische Armee ist in Sedan eingeschlossen und der Kaiser Napoleon hat mir seinen Degen angeboten. Ich habe ihn angenommen und verlange die Kapitulation der Armee als Kriegsgefangene. Gott hat uns sichtlich gesegnet. Wilhelm." Menschen, die sich vorher nie gekannt hatten, sanken sich jubelnd in die Arme, und des Dankens und Preisens war kein Ende. Ebenso bei der Nachricht von der Krönung König Wilhelms zum Deutschen Kaiser. Ein lang gehegtes Sehnen des Volkes war damit in Erfüllung gegangen. Im Februar 1871 wurde Waffenstillstand geschlossen, und am 23. März kehrte das 5. Badische Regiment nach glorreichen Siegen in seinen Standort zurück. Wir Jungens gingen dem Regiment bis St. Georgen entgegen und baten die Soldaten, uns doch ihre Gewehre ein Stück weit tragen zu lassen. Der feierliche Einzug fand unter dem Geläute aller Glocken durch das Martinstor und die Kaiserstraße statt, die auf das prächtigste beflaggt und bekränzt war. Mit einem wahren Regen von Blumen und Kränzen wurden die Sieger überschüttet. Der Schreiber dieser Jugeudennnernngen ist inzwischen General geworden. Sein höchster Wunsch ist es, daß er noch einmal solche schöne begeisterungsvolle Zeit erleben dürfte wie in seiner Jugend. Berthold von Deimling, Generalleutnant und Kommandeur der 29. Division 29. Aar die Natur bietet. Es gibt einen Schatz von unendlicher Größe und Reichhaltigkeit, der in gleicher Weise dem Armen wie dem Reichen zur Verfügung steht, vor dem es keinen Unterschied zwischen alt und jung, hoch und niedrig gibt. Das ist die Natur. Wer es gelernt hat, Belehrung und Freude aus der Natur zu schöpfen, für den gibt cs keine Langeweile mehr, jeder Spaziergang ist ihm ein Genuß, und auch zu Hause findet er Beschäftigung genug. Ihn erfreuen nicht nur großartige Landschaftsbilder, sondern auch der dürftigste Wieseugrabeu bietet ihm eine Fülle des Interessanten und Schönen. Denn überall gibt es Pflanzen und Tiere, deren Leben und Treiben zu beobachten von unendlichem Reiz ist. Solche Dinge kann aber nur der Naturkenner finden, die inneren und kleinen Schönheiten der Natur offenbaren sich nur dem, der sie zu finden weiß. Gewiß wird jeder, der ein offenes Herz hat, an Spaziergängen in der Natur Freude haben, aber stets ist die Freude des Naturkenners ungleich höher. In einem unscheinbaren Pflänzchen, das jener garnicht sieht, erkennt dieser eine seltene und interessante Art, die ihm das Herz höher schlagen läßt. Kleine trichterförmige Vertiefungen im Sande verraten dem Naturkenner, daß hier ein interessantes Insekt, der Ameisenlöwe, sein Wesen treibt. Wer die Vogelstimmen kennt, hat deswegen einen besonderen Genuß beim Anhören des
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