Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Freiburger Lesebuch - S. 96

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
- - 96 — 44. Die Ulanervertorgung der Stadt Trelburg. Wo sich Menschen niederlassen, ist Wasser ein Haupterfordernis, da es für die Befriedigung von Bedürfnissen verschiedenster Art nötig und unentbehrlich ist. Es ist aber nicht gleichgültig, wie das zur Verfügung stehende Wasser beschaffen ist. Oberflächlich daherfließendes. Wasser ist vielfach verunreinigt und birgt deshalb gesundheitliche Gefahren; wo man es in Ermangelung von etwas Besserem zu benutzen genötigt ist, wird es dnrch Filteranlagen gereinigt. In größerer oder geringerer Tiefe im Boden ist stets Wasser vorhanden, und dieser Grnndwafferstrom bietet Gelegenheit zur Wasserentnahme. Er bewegt sich in der Richtnng des Bodengefälles und wird gespeist durch Regen und durch das Schneeschmelzwasser, welche durch einen natürlichen Filter, den Boden, in die Tiefe dringen, so daß Grundwasser sehr-rein zu sein pflegt. Auch die Luft speist den Grundwasserstrom. Der Luftdruck ist ja Schwankungen unterworfen; nimmt er zu, was man am Steigen des Barometers sieht, so dringt viel Luft und damit die in ihr enthaltene Feuchtigkeit in die Erde; diese Feuchtigkeit wird infolge der Abkühlung verdichtet und zum Teil im Boden zurückgehalten. Das Grnndwaffer kann mit Pumpen gehoben werden. Pumpbrunnen in der Nähe menschlicher Wohnstätten sind aber der Verunreinigungsgefahr in hohem Grade ausgesetzt. Die Untersuchung von Pumpenwasser ländlicher Orte ergibt sehr oft, selbst wenn das Wasser ganz klar ist und gut schmeckt, daß es in Folge von Undichtigkeiten von Abortgruben und Dunglageu verunreinigt ist und der Gesundheit gefährlich werden sann; diese Gefahren hat man erst in neuerer Zeit richtig erkannt. Die Wasserversorgung des alten Freiburg durch Pumpbrunnen war schwierig, weil iu seinem Bereich der Grnndwasserstand sehr tief unter dem Boden liegt. So ist man denn schon in früher Zeit dazu gekommen, dem Grnnd-wafserstrom entnommenes Wasser in die Stadt zu leiten und zwar aus dem „Mösle" bei dem Waldsee; die aus Holzröhren, Deichelu genannt, hergestellte Leitung speiste und speist auch jetzt noch eine Anzahl öffentlicher und privater Brunnen. In dem am Steruenwald gelegenen Deichelweiher wurden Deichelu im Waffei- für Ausbesserungen an der Leitung vorrätig gehalten. Jetzt sind die Holzröhren nicht mehr vorhanden; sie sind durch Eisenröhren ersetzt. Die kleinste Wassermenge, welche die Mösleleitung täglich zu liefern vermag, beträgt 1500 Kubikmeter. Diese Wassermenge reichte nicht mehr aus, als Freiburg größer wurde, als mit zunehmenden Ansprüchen an Bequemlichkeit die Wasserleitung in jedem Haus, in jedem Stockwerk gewünscht wurde, und mit der wachsenden Erkenntnis von dem gesundheitlichen Wert der Wasserklosetts
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer