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1. Freiburger Lesebuch - S. 104

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 104 — Schlößchen innerhalb weniger Jahre, und die einzige überlebende Tochter, deren Bruder als Diplomat in Paris viel Geld verbrauchte, siedelte in das Haus am Karlsplatz über, von wo aus sie später einem bürgerlichen Gatten in die Schweiz folgte. Das Schlößchen kaufte 1869 der Nentamtmann Sporer um etwa 80000 Gulden, der es aber schon im gleichen Jahre an Fabrikant Thoma verkaufte. In dessen Besitz blieb es bis zum Jahre 1900. Thoma trennte die Rosa- und Colombistraße von demselben ab und errichtete für teueres Geld die hohen Mauern, die den Park gegen jene Straßen hin stützen. Im Jahre 1900 (nicht 1890, wie die Marmorinschrift im Haus-eingang besagt) kaufte die Stadt das ganze Gut um 800000 Mark, und seit 1909 dient das Schlößchen als Sammlnngsgebande für die wertvollsten Kunstschätze der Stadt. Der schöne Garten aber wurde als öffentlicher Park der Bürgerschaft allgemein zugänglich gemacht und durch die Aufstellung des Brunnens mit dem lustigen „Schnecklebnb" geschmückt. Ein Zeichen rasch verblichenen Glanzes und ein Denkmal an eine leidvolle seltsame Familiengeschichte, so grüßt das Schlößlein heute den Bürger, der, sinnend in seinen Anblick verloren, vergangener Zeiten gedenkt. Engelbert Krebs. 48. Wie die Freiburger einem Fürsten ein Denkmal errichtet haben. Im Anfang des 19. Jahrhunderts wohnten in Freiburg nur wenige Protestanten. Sie hatten keine Kirche. Wenn sie die Predigt hören und das heilige Abendmahl feiern, ihre Kindlein taufen und konfirmieren lassen wollten, mußten sie nach dem protestantischen Dorf Haslach gehen, das damals eine markgräflich-badische Enklave innerhalb des österreichischen Breisgaus war. Als nun durch den Frieden zu Preßburg am 26. Dezember 1805 Freiburg mit dem größten Teil des Breisgaus an Baden gefallen war und sich nach und nach immer mehr Bürger protestantischen Glaubens in Freiburg ansiedelten, gründete Großherzog Karl Friedrich hier eine protestantische Kirche und Schule. Zu den Gottesdiensten wurden der jungen Gemeinde die kleine Kirche im Allerheiligenkloster zugewiesen, in dem auch das Schulzimmer und die Dienstwohnung für den Lehrer eingerichtet wurde. Dies Allerheiligenkloster ist das Gebäude der späteren Burgkaserne, die abgebrochen wurde, um dem Gebäude des Erzbischöflichen Ordinariats Platz zu machen. Es wurde im Jahre 1700 in der Herrenstraße erbaut, nachdem das alte Allerheiligenkloster in der Vorstadt Neuburg im Jahre 1678 abgerissen worden war. Am 26. Juli 1807 wurde hier zum erstenmal protestantischer Gottesdienst gehalten und die Schule in der darauf folgenden Woche eröffnet.
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