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1. Ausgewählte Abschnitte aus Quellenschriften und hervorragenden Geschichtswerken nebst einer Einleitung über Geschichtsquellen - S. 11

1911 - Leipzig : Hirt
3. Die Bltezeit der griechischen Kultur. 11 Ein Menschenalter jnger war Sophokles, der 495 geboren wurde. Er war der erste, der drei Schauspieler verwandte. Dies fand sosort Nachahmung, selbst bei dem altern Meister, und die Dreizahl wurde vou nun an Regel. Noch bedeuhmgs-voller war es, da er jede Tragdie als ein in sich geschlossenes, selbstndiges Drama : behandelte und mithin keine Trilogie dichtete. Seine Personen sind schrfer ge-zeichnet und natrlicher als die seines groen Vorgngers, wenn sie sich auch noch weit der die gemeine Wirklichkeit erheben. Auch ist die Sprache klarer, und baut sich das i Ganze kunstvoller auf als bei schylus. Vou seinen mehr als 100 Stcken sind nur sieben erhalten: Ajas, Antigone, Elektra, König Odipus, dipus auf Kolonus, die Trachinierinnen und Philoktet. Ajas, nchst Achill der wackerste Recke vor Troja, pocht auf seine eigene Kraft, durch die er auch ohne die Gnade der Himmlischen Rhm-liches zu leisten hofft. Den Beistand Athenes weist er in frecher berhebung zurck. Dafr trifft ihn der Zorn der Gttin. Als er sich mit Odysseus um die Waffen Achills bewirbt, wird dem Schlauen, Vielgewandten der schne Preis zuteil. der die Zu-rcksetzung gert er in Raserei und strzt sich in sein Schwert. Im Gegensatz zu Ajas steht die ebenfalls dem trojanischen Sagenkreise entlehnte Tragdie Philoktet. Dem Helden des Stckes haben die Griechen bitter unrecht getan. Aber als sie seiner zur Eroberung der feindlichen Feste bedrfen, shnt er sich, von Herakles berredet, mit seinen Gegnetn aus und hilft ihnen Troja erobern. Die Trachinierinnen" schildern die letzten Schicksale des Herakles, der durch ein von seiner Gemahlin mit vermeintem Liebeszauber bestrichenes Kleid von den furchtbarsten Schmerzen gepeinigt wird, und da keine Rettung mglich ist, den Qualen durch sreiwilligen Tod ein Ende macht. Elektra " ist inhaltlich mit den Choephoren des schylus verwandt. Die beiden Odipus bilden in gewissem Sinne eine Einheit, wenn sie auch zu verschiedenen Zeiten auf-gefhrt sind. Odipus, der Sohn des Knigs von Theben, soll gleich nach seiner Geburt gettet werden, da die Eltern Unheil von ihm befrchten, wird aber von dem mit dem Blutbefehl beauftragten Sklaven einem korinthischen Hirten bergeben und von dessen Herrn, dem Könige von Korinth, an Kindes Statt angenommen. Herange-wachsen, begibt er sich nach Delphi und hrt von Apollo, er werde den eigenen Vater erschlagen und die Mutter heiraten. Um dem zu entgehen, kehrt er nicht mehr nach Korinth zurck. Auf seiner Wanderung trifft er in einem Hohlwege mit seinem Vater zusammen und erschlgt ihn, ohne ihn zu kennen. In Theben gewinnt er die Herrschaft und nimmt seine Mutter zum Weibe. Nach langer Zeit senden die Götter zur Bestrafung des unerhrten Frevels Unfruchtbarkeit und Krankheiten der Theben. Als Odipus die Ursache des Verderbens erkennt, stt er sich im bermae des Schmer-! zes die Augen aus. Vou seiner Tochter Antigone geleitet, geht er als armer Bettler nach Attika, wo er auf dem Hgel Kolonus, im Haine der Eumeuiden, die ersehnte Ruhe findet. Das grausige Verhngnis des Odipus gehrt zu den beliebtesten Stoffen der Tragiker. Antigone" ist das edelste Reis der ganzen griechischen Dramatik. Inhaltlich knpft es an die Sieben gegen Theben" des schylus an. Nachdem die feindlichen Brder im Zweikampfe gefallen sind, wird Eteokles ehrenvoll bestattet, die Beerdigung des Polynikes aber bei Todesstrafe untersagt. Seine Schwester Antigone, die sich schon so aufopfernd des Vaters angenommen hat, erweist dem * Unglcklichen trotz des Verbots den letzten Liebesdienst, die Gesetze der Menschlichkeit hher achtend als die Befehle des Staates. Freimtig gesteht sie ihre Tat, da sie ja nur eine heilige Pflicht erfllt hat, die hher steht als jede Menschensatzung. Der König sieht in ihrem Ungehorsam gegen seine Anordnung einen schweren Frevel. Er hat ein Gesetz, und nach diesem Gesetz mu sie sterben. Unbekmmert um die
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