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1. Der Große Kurfürst - Friedrich der Große - S. 61

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
01 l'cl)i' uortrefflid) ons bitt'd) Betriebsamkeit, Wcchlftanb uitb <sti'ebeu ncid) böbiict Bilbung. Tie Stadt selbst hatte ein schönes Kleib angelegt. Reisenbe schilderten Berlin als eine schöngebaute Stadt. Ter Franzose Patin, welcher im Jahre 1070 nach Berlin kam, urteilte: „Alle Beschwerben waren vergessen, als ich Berlin zu sehen bekam. Alles erschien mir so schön, daß ich mir eine Öffnung im Himmel beichte, Uoit wo die -Äonue ihre Wohlthaten auf bic Erb-strecke ausbreitet." 8. Aus dem persönlichen Leben des Grohen Kurfürsten. Beruh. Rogge, Das Buch von den branbenburgischen Äuvfüvften aus beut Hause Hoheuzollern. Hannover 1892. Kurfürst Friedrich Wilhelm verriet schon in feiner äußeren Erscheinung den geborenen Herrscher.*) Er war nicht über Mittelgröße hinaus, allein er mußte feinen Gebärben soviel hoheitsvolle Würbe zu verleihen, daß er zu wachsen schien, wenn er sich bewegte. Tie mächtige über den scharf geschnittenen Mnnb ragenbe Ablernase, die feurigen Augen, die hohe Stirn, alles das zeugte von einer ungewöhnlichen Geistesgröße. Tie Perücke, welche er im späteren Alter trug, erhöhte noch den achtunggebietenbeit Einbruck feiner Erscheinung. Seine Gebärben waren schnell, seine Sprache bestimmt. Er war der französischen, polnischen und hollänbifcheu Sprache vollkommen mächtig und ein guter Lateiner. In der Geschichte, den Staatswiffenfchaften, selbst in der Chemie, bein Münz--wesen war er zu Hanfe, und feine trefflichen Urteile über Erzeugnisse der Künste fiitb allgemein bekannt. Bewunbernswert war feine Thätigkeit. Es ist staunenswert, fast unbegreiflich, wie er imftanbe gewesen, das alles zu bewältigen, was man als von seiner Hand vollzogen in den Archiven it. s. w. erblickt; und dazu die Arbeiten nach außen hin, welche seine persönliche Mitwirkung erforderten. Allein über der Durchsicht der eingelaufenen Briefe verbrachte er täglich einige Stunben. ba er alles selbst las. Bon keiner Untersuchung, wenn solche durch ihn selbst vorgenommen werben mußte, ließ er sich abschrecken. Selbst das nahenbe Alter schwächte seinen Fleiß nicht ab, noch kurz vor seinem Tode ließ er sich Vortrag halten. Tieser Arbeit gemäß richtete er auch seine Genüsse ein. Sie waren sehr einfacher Art. Tie Tafel war reichlich besetzt, aber der Kurfürst genoß, ausgenommen bet Festlichkeiten, keine sogenannte „feine“ Speise. Im Trinken bewies er stets große Mäßigung. Sein Lebenswanbel war keusch und ehrbar, was leiber bei der schon b am als von Paris aus and) an anbete Hose gebnmgeneit Sittenverberbnis von vielen feiner fürstlichen Zeitgenossen nicht behauptet werben kann. Weber int lebigen noch im verheirateten Staube verletzte er die Sitte. Allem Gemeinen war er abhold. Ebenso war *) Wir folgen in dieser Schilberung der Darstellung Georg Hills in feinem Buche „Der Große Kurfürst und seine Zeit", Seite 446.
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