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1. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 47

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
47 schaute trüb Der nächsten Zukunft entgegen, und seine Besorgnis teilten still alle Einsichtigen, namentlich Scharnhorst. Ter gedrückten Stimmung entsprach das von Lombard verübte säst- und kraftlose Kriegsmanifest. Aast die einzige, die den Slops hoch hielt, war Königin Lnise. Geg^i Diese, welche schon französische und leider auch seile Deutsche Zeitungen anfs schändlichste der Einmischung in die Staatsangelegenheiten beschuldigt und verleumdet hatten, spritzte Napoleon in dem ersten Kriegsberichte vom 8. Oktober sei» Gift aus: „Tie Königin von Preußen" — spottete dieser — „befindet sich bei der Armee als Amazone gekleidet, in der Uniform ihres Tragonerregiments. Tagtäglich schreibt sie zwanzig Briefe, um von allen Seiten die Kriegsflamme zu wecken. Man glanbt Armida zu sehen, welche in ihrem Wahnsinn das Feuer in den eigenen Palast wirft." Als Napoleon am 6. Oktober iu Bamberg eintraf, ftanden seine Truppen bereit, iu Drei Heeressäulen in Thüringen einzumarschieren. Schon tags daraus begann die rasche Vorwärtsbewegung gegen die linke Flanke des preußischen Heeres. Karl von Braunschweig verfügte erst am 9. Oktober Zusammenziehung und Vormarsch der Truppen. Aber schon war Taiieitzieit von Hof auf Schleiz, von da unter hartnäckigem Gefechte nach Auma zurückgedrängt. Tie Vorhut des linken Flügels unter Prinz Louis Ferdinand, welche von Rudolstadt nach der Enge von (Saatfeld vorgerückt war, erlag der dreifachen Übermacht der Generale Sannes und Augereau am 10. Oktober; der tapfere Führer fiel selbst im Kampfe. Ta durch die Besetzung Naumburgs die Gefahr der Umgehung zweifellos lag, beschloß das Hauptquartier hinter der Unstrut Stellung zu nehmen und zog alle vorgeschobenen Abteilungen zurück. Hohenlohe erhielt den Befehl, zur Tecknng der linken Flanke auf der Hochebene zwischen Weimar und Jena stehen zu bleiben, einen Kampf aber zu vermeiden. Während französische Chasseurs schon in Leipzig einritten, erreichte das Hauptheer Braunschweigs auf feinem Rückzüge am Abende Des 13. Oktober von Weimar ans Auerstädt und war von seinen Magazinen in Hof, Naumburg, Zwickau und Weißenfels abgeschnitten. Ant Morgen des 14. Oktober entwickelte sich aus einem Gefechte, welches die Reiterei der Vorhut unter B l ü eh e r beim Torfe Hassenhausen mit dem vorrückenden Feinde bestand, zwischen dem Herzog von Braunschweig und den Marschäffen Tavonst und Bernadotte die Schlacht bei Auerstädt. Ter linke Flügel, geführt von Scharnhorst, siegte. Als aber der rechte geschlagen und durch die tödliche Verwundung des Herzogs von Braunschweig, den ein Schuß des Augenlichts beraubte, die einheitliche Leitung fehlte, sah sich auch Der linke Flügel im Rücken umfaßt und zum Rückzüge gezwungen. Scharnhorst, selbst verwundet, bahnte sich, „eine Muskete in der Hand mit den letzten Musketieren" einen Weg. Nach seinem gewiß maßgebenden Urteil entzog den Preußen „das schlechte Betragen mehrerer Kavallerie-Regimenter, die Konfusion im Kommando, das Zurückhalten des Reserve-Corps, 2/5 der Armee unter Kalkreuth" bei Eckartsberga, den Sieg, den die Franzosen übrigens auch teuer erkaufen mußten.
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