Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kaiser und König Wilhelm I. - Kaiser und König Wilhelm II. - S. 37

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
37 der Räumung in Brand gesteckt hatten. Gefangene mußten löschen. Anch das Barackenlager bei Ulkebüll und Wollernp steckten die Fliehenden selbst in Brand. Um zehn Uhr vormittags war alles zu Ende. Zwar hatten sich die Dänen auf der Halbinsel Käkenis schon beizeiten einen neuen, trefflich befestigten Zufluchtsort geschaffen und zogen sich jetzt hierhin vor der Verfolgung zurück, räumten aber nach wenigen Tagen auch diesen, da sie sich nicht mehr sicher fühlten. Von 12—15 000 Mann hatten sie über ein Viertel eingebüßt, darunter 2000 Gefangene. Die Preußen zählten an Toten und Verwundeten nur 373 Mann. Die Bente an Geschützen war bedeutend. — Hätten die eider-dänischen Brüller in Kopenhagen selbst die Hiebe in Düppel und Alsen empfunden, ihre Dickköpfe wären wohl weicher geworden, und ihr Trotz hätte ferner nicht mehr die Friedensliebe des Königs und der konservativen Partei gehindert; aber so trieben sie immer noch zu neuem Widerstand, ob auch der Soldat selbst saunt mehr zutu Kampfe stand hielt. Am 14. Juli pflanzten Prinz Albrecht und General Vogel von Falckenstein „preußische und österreichische Banner auf ©lagen, der nördlichsten Spitze Jütlands". Den wackeren Kämpfern war nichts mehr unerreichbar: „ein paar Mann der Stabswache" nahmen „von Frederickshaven aus auf Ruderbooten ein dänisches Schiff", „welches eine halbe Meile entfernt in See lag". Die westfriesischen Inseln wurden vom Feinde befreit, und ihr brutaler Dränger Kapitän Hammer endlich selbst „bei der Hose" gefaßt. Jetzt endlich bangte man „in Kopenhagen für Kopenhagen". Das eiderdänische Ministerium ward gestürzt. Man bat um Waffenruhe, die am 20. Juli bis zum Ende des Monats bewilligt, dann verlängert wurde. Die Verhandlungen fanden mit: zwischen den drei kriegführenden Staaten Österreich,^ Preußen und Dänemark zu Wien statt, wohin sich für Preußen Bismarck selbst begab. Nachdem ant 1. August die Präliminarien festgestellt waren, erfolgte nach langem Feilschen und Hadern der Dänen endlich am 30. Oktober 1864 der endgültige Friede z u Wien, in welchem »poor little Denmark« auf alle Rechte an Schleswig, Holstein und Lauenburg verzichtete zu Gunsten des Kaisers von Österreich und des Königs von Preußen und deren Verfügungen über diese Länder anzuerkennen versprach. Die deutschen Bundestruppen, von ihren Regierungen dazu verurteilt, großen Thaten thatenlos zuzuschauen, machten erst 1865 aus Holstein „rechtsum kehrt" in die Heimat; die Sachsen gingen „durch die Hinterthür nach Hans", weil Minister Beust Preußen kein gutes Wort geben wollte, „tun Magdeburg und Erfurt zu passieren". Den ruhmbedeckten Siegern warb ein jubelnbet: Empfang in Berlin. Ein Dank- und Friedensfest am 18. Dezember gab dem Höchsten die Ehre für den glücklichen Ausgang des Krieges. „Als der Krieg gegen Dänemark anfing," — äußerte voll Bescheidenheit und Demut Moltse ant 6. August 1864 — „kouute niemand trotz der materiellen Überlegenheit das erreichte, durchaus befriedigende Resultat vorhersehen, und wir dürfen Gott dafür danken und feine gnädige Führung anerkennen." Mit Recht aber sprach König Wilhelm das
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer