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1. Kaiser und König Wilhelm I. - Kaiser und König Wilhelm II. - S. 366

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
366 ihn mit Ehren zu erkämpfen. Das wird es mit Gottes Hilfe vermögen nach der Stärke, die es durch das von Ihnen einmütig beschlossene jüngste Wehrgesetz erhalten hat. Diese Stärke zu Angriffskriegen zu benutzen, liegt Meinem Herzen fern. Deutschland bedarf weder neuen Kriegsruhmes, noch irgend welcher Eroberungen, nachdem es sich die Berechtigung, als einige und unabhängige Nation zu bestehen, endgültig erkämpft hat. Unser Bündnis mit Österreich-Ungarn ist öffentlich bekannt; Ich halte an demselben in deutscher Treue fest, nicht bloß, weil es geschlossen ist, sondern weil Ich in diesem devensiveu Buube eine Grnnblage des europäischen Gleichgewichts erblicke, sowie ein Vermächtnis der Deutschen Geschichte, dessen Inhalt heute von der öffentlichen Meinung des gesamten Deutschen Volkes getragen wird und dem herkömmlichen europäischen Völkerrechte entspricht, wie es bis 1866 in unbestrittener Geltung war. Gleiche geschichtliche Beziehungen und gleiche nationale Bedürfnisse der Gegenwart verbinden uns mit Italien. Beide Länder wollen die Segnungen des Friedens festhalten, um in Ruhe der Befestigung ihrer neu gewonnenen Einheit, der Ausbildung ihrer nationalen Institutionen und der Förderung ihrer Wohlfahrt zu leben. Unsere mit Österreich-Ungarn und Italien bestehenden V e r-abredungen gestatten Mir zu Meiner Befriedigung die sorgfältige Pflege Meiner persönlichen Freundschaft für deu Kaiser vou Rußland und der seit hundert Jahren bestehenden friedlichen Beziehungen zu dem russischen Nachbarreiche, welche Meinen eigenen Gefühlen ebenso wie den Interessen Deutschlands entspricht. In der gewissenhaften Pflege des Friebens stelle Ich Mich ebenso bereitwillig in den Dienst des Vaterlandes, wie in der Sorge für unser Kriegsheer, und freue Mich der traditionellen Beziehungen zu auswärtigen Mächten, durch welche Mein Bestreben in ersterer Richtung befördert wird. Im Vertrauen auf Gott und die Wehrhaftigkeit unseres Volkes hege Ich die Zuversicht, daß es uns für absehbare Zeit vergönnt sein werbe, in frieb-l ich er Arbeit zu wahren und zu festigen, was unter Leitung Meiner beiden in Gott ruhenden Vorgänger auf dem Thron kämpfenb erstritten wurde." Die Verlesung der Thronrede wurde mehrfach mit lebhaftem Beifall begleitet, besonders fanden die Betonung der Friedensversicherungen und die Stellen, welche sich auf die Bündnisverträge mit Österreich und Italien beziehen, begeisterte Zustimmung. Während im deutschen Reichstage die verbünbeten Fürsten und die Vertreter des beutfchen Volkes es waren, in bereu Kreise Kaiser Wilhelm Ii. gelobte, der Ehre des Vaterlandes und dem Frieden ein entschlossener Schirmherr, der Verfassung des Reiches ein getreuer Wächter zu sein, scharte der neue
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