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1. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 13

1878 - Leipzig : Teubner
1. Lykurgos von Sparta. 13 auf den Markt, um die Gegner einzuschüchtern und allen Widerstand zurückzuschrecken. Charilaos floh zuerst in den Erztempel der Athene, denn er glaubte, es sei auf seiu Leben und seine Herrschaft abgesehen; als man ihm aber eidliche Sicherheit versprach, verließ er seinen Zufluchtsort und faud sich sogar geneigt, selbst an der Umgestaltung der Verfassung theilzunehmeu. Auch die Mehrzahl des Adels ward für die Absichten des Lykurgos gewonnen; er fügte sich um so eher, da Lykurgos für die Umformung und Ordnung des Staates von dem delphischen Gotte selbst die Weihe erhalten hatte. Wenn der Staat erhalten bleiben sollte, so war es zunächst eine Hauptaufgabe des Lykurgos, den Streit zwischen den beiden Königsfamilien zu beseitigen und dem Parteigetriebe des Adels ein Ziel zu fetzen. Da keine der beiden Herrscherfamilieu anf die Seite geschoben werden konnte, so mußte entweder eine abwechselnde Herrschaft oder eine gemeinsame Regierung beider eingesetzt werden. Lykurg entschied sich aus guten Gründen für die letzte Einrichtung; die Herrschaft wurde durch eiueu Vertrag unter beide Linien getheilt, so daß immer zwei Könige nebeneinander standen. Um aber neue und gefährlichere Streitigkeiten der Königshäuser für die Folge abzuschneiden, ließ er den Königen die bisherige Macht nur dem Namen nach und gab die wirkliche Gewalt in den wichtigsten Dingen in die Hände eines Ausschusses der Adelsgemeinde, des Rathes der Alten (Gerusia). Dadurch war der aufstrebende, uach Herrschaft lüsterne Adel für die neue Ordnung gewonnen und fand es in feinem Interesse, über die Aufrechterhaltung derselben zu wachen. Eine völlige Beseitigung des Königthums, wie sie in allen übrigen Staaten Griechenlands stattfand, hielt man in Sparta nicht für räthlich, da man in dem eroberten Lande von so verschiedenartiger Bevölkerung' den König als einigendes Band für alle, als Oberhaupt der unterworfenen Bevölkerung nöthig zu haben glaubte; für den dorischen Adel aber hatte das geschwächte Königthum, zumal bei der Theilung desselben uuter zwei Personen, keine
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