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1. Slg. 2 - S. 37

1879 - Dresden : Meinhold
37 für die Industrie intereffirt und sich zur Gewinnnng der nöthigen Einsicht in diese Beziehungen an Johann Ernst Gotzkowsky gewendet, der, aus Konitz in Mähren gebürtig, in Dresden erzogen, in Berlin eine Modehandlung errichtet hatte. Gleich nach feiner Thronbesteigung ließ er ihn wiederkommen und forderte ihn auf, möglichst viele geschickte und fleißige Ouvriers in das Land zu ziehen. Auch errichtete er fofort ein Departement für die Manufactur und Commerzien-sachen. Die vorhandenen ober neu entstehenden Fabrikunternehmungen unterstützte er durch Vorschüsse, Monopole, Einkäufe von Seiten des Staates und ähnliche Mittel. Die verschiedenen Industriezweige Pflegte er im Ganzen gleichmäßig und wollte ebenso den Luxus, wie das kleine Bedürfniß, ebenso die großen Städte, wie die kleinen Landorte und Dö^er bedacht wissen. Persönlich intereffirte er sich aber vorzüglich für die Se^nmannfactur, und in diesem Interesse gründete Gotzowsky's Schwiegervater; /,Slum, 1743 eine Sammetfabrik in Berlin und übernahm Gotzkowsky selbst die Seidenfabrik in der Friedrichstadt, welche 1500 Arbeiter beschäftigte. An diese hat der Künstler gedacht, als er uns den Besuch des Königs in einer Fabrik vorführte. Gotzkowsky, der im Lause des siebenjährigen Krieges auch die Porzellanmanufaetur einführte, auf welche der König, der 1763 die von Gotzkowsky drei Jahre vorher errichtete Porzellanfabrik in Berlin übernommen hatte, späterhin feine Vorliebe übertrug, war ein echter Patriot, wie er auch bei der Einnahme Berlins durch die Russen und Defterreicher bewies, und ein edelsinniger Mensch, wie Leipzig, für das er sich im siebenjährigen Kriege warm verwendete, zu rühmen weiß, hat aber im späteren Leben Unglück gehabt und den Geschäften entsagen müssen. Er starb 1775." Der Begleiter des Königs auf unserm Bilde ist Hans Earl von Winterfeldt, Friedrichs des Großen Liebling unter den Generalen, der seines Muthes wegen feiner Zeit vom Leutnant sogleich zum Major befördert wurde, der 1756 mit dem sächsischen General Rntowsky die Kapitulation von Pinta abschloß und 1757 an einer im Gefecht vor Görlitz erhaltenen Wunde starb. Er war ein vielbegabter, allerdings auch sehr ehrgeiziger und leicht zu Ueber griffen geneigter Mann. 21. Friedrich Ii. nach der Schlacht bei Collin. (1757 n. Chr.) Ein Bild aus schwerer Zeit des großen Königs. „Wohl ziehen die Krieger eilends dahin, aber nicht als Sieger vom Schlachtfelde kommen sie her, nicht stürmen sie vor, geschlagenen Feinden den letzten vernichtenden Stoß zu geben. Noch halten diese Schaaren die Ordnung der Reihen fest und in den Mienen der Tapfern drückt sich noch immer die Zuversicht aus, daß Niemand sie ungestraft angreifen werde. Den Führern aber, wie sie, den verwundeten Arm im Bande, mit den Gliedern dnhiufchreiten, oder in ernster Berathung beisammen stehen, merkt man es wohl an, daß sie sich schwieriger Lage bewußt sind, und vor Allem in dem Antlitz des gebeugten Helden, der dort an der Seite der ländlichen Hütte, ans dem Röhrtrog sitzt und mit dem Stabe im Sande malt, nicht der ihm nahen Getreuen, nicht der vorüberziehenden Truppen achtend, spricht sich die wehmüthige Betrachtung über den Wechsel der irdischen Dinge aus. Er hatte Momente erlebt, die ihn um Jahre gealtert haben!" Friedrich Ii. begann den siebenjährigen Krieg mit der Eroberung Sachsens und mit zwei großen Siegen (bei Lowositz und bei Prag). Bald aber sollte er
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