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1. Slg. 2 - S. 38

1879 - Dresden : Meinhold
38 den Unbestand des Glücks in herbster Weise wahrnehmen. Bei Prag verloren die Oesterreicher etwa 15,000 Mann; der Rest des Heeres eilte hinter die Mauern der allerdings schwerlich für längere Zeit haltbaren Stadt. Bestimmt erwartete man in Wien ein schnelles Vorrücken Friedrichs und bereitete deshalb schon die Rettung der Staatsarchive vor. Statt dessen verblieb der König vor Prag, um wo möglich die Stadt und das in ihr befindliche Heer in seine Gewalt zu bekommen. Die Belagerung konnte erst dann eine ernstliche und Erfolg versprechende sein, als ausreichendes schweres Geschütz angekommen war. Doch fehlte es wieder bald an Munition. Da zog ein ans Oesterreichern und Sachsen bestehendes Heer unter der Führung des Grafen von Daun heran. Vorsichtig wie immer hatte dieser sich anfangs weiter von Prag zurückgezogen, um in aller Stille sein bisher zum Angriffe zierschwaches Heer zu verstärken, und in der That gelang es ihm 54,000 Mann zns^menzubringeu. Er erhielt den bestimmtesten Befehl, zur Rettung des in Prag eingeschlossenen Heeres eine Schlacht zu wagen; zugleich ward ihm versichert, daß er für einen etwaigen unglücklichen Ausgang in keiner Weise verantwortlich gemacht werden sollte. Friedrichs Plan war, das zum Ersätze heranrückende Heer zu schlagen und dann Prag um so sicherer zu nehmen. Er zog mit nur 36,000 Mann den Oesterreich er n entgegen und traf dieselben bei Collin in fester Stellung, dazu in nicht vermutheter Stärke. Trotzdem wagte Friedrich (18. Juli) den Angriff. Die sogenannte schräge Schlachtordnung wählend, suchte er den rechten Flügel des Feindes zu umgehen. Schon war es gelungen, wichtige Punkte einzunehmen und Daun hatte bereits den Befehl zum Rückzüge auf ein Blatt Papier geschrieben; da machten, wie man sagt, zwei preußische Generäle einen fruchtlosen, Friedrichs Plane nicht entsprechenden Angriff. Die zurückweichenden Reiter brachten das Fußvolk in Unordnung. Der sächsische Oberst von Benkendors bemerkte die entstandene Lücke, schickte Dauns Befehl zum Rückzüge nicht weiter und warf sich mit seinen Dragonern so kräftig auf das preußische Fußvolk, daß es zum Weichen kam. Selbst das persönliche Eingreifen Friedrichs blieb umsonst. Als auch die Kaiserlichen sich ermannten und zu neuem Angriffe vorrückten, war die Niederlage der Preußen entschieden. Friedrich gab den Befehl zum Rückzüge und eilte zu der Belageruugsarmee vor Prag. „Dieser Rückweg war nicht ohne Gefahr und man mußte eine Strecke mit verhängtem Zügel reiten, um den feindlichen Reitern zu entgehen. In einem Dorfe machte man eine kurze Rast und ein alter Reiter erquickte den König mit einem frischen Trunke und einem erquickenden Zuspruch. In Nimburg fand das Gefolge des Königs ihn aus einer Brunnenröhre sitzend, wie er sinnend mit dem Stocke Figuren in den Sand malte. Endlich sprang er ans und gab die nöthigen Befehle." Indessen hatte Dann seinen Angriff so heftig erneuert, daß nur noch ein einziges preußisches Bataillon in Ordnung beisammen war. Nach einem Verluste von 13,000 Mann und 45 Kanonen mußte sich das preußische Heer nach Sachsen zurückziehen. 22. Körner's Tod. (26. August 1813.) Der oft den Heldentod für das Vaterland als köstlich gepriesen, ja für sich selbst herbeigewünscht, sinkt in der That, von der feindlichen Kugel in das Herz getroffen, vom Pferde. Unvergessen wird der Name des Gefallenen sein; so
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