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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 44

1895 - Leipzig : Voigtländer
44 Geschichte der Hellenen. klärte er, ein ihnen schon längst gegebenes Versprechen jetzt zu erfüllen: nämlich die vornehmsten und schönsten Frauen Thebens ihnen zuzuführen. Als sie gespeist hatten und auf seine wackere Zusprache bald trunken geworden waren, verlangten sie, daß man ihnen die Frauen hereinführe. Jener ging hinaus und führte den Melon und dessen Genossen, drei als Herrinnen, die übrigen als Dienerinnen verkleidet, herein, und ließ eine jede neben einem Mann Platz nehmen. Sobald sie sich gesetzt hatten, war die Verabredung, sollten sie sich sogleich entschleiern und jene niederstoßen. Auf diese Weise hätten diese sie nach Angabe der einen ums Leben gebracht; nach anderen seien Melon und seine Genossen als lustige Zecher hineingekommen und hätten die Kriegsobersten getötet. Sofort begab sich Phyllidas mit dreien von ihnen nach dem Hause des Leontiades, pochte an die Thüre und sagte, er wolle eine Mitteilung von den Kriegsobersten überbringen. Er lag eben noch nach der Mahlzeit allein aus dem Ruhebett; neben ihm saß seine Frau, in Wolle arbeitend. Da jener den Phyllidas für zuverlässig hielt, ließ er ihn hereinkommen. Sobald sie aber eingetreten waren, töteten sie ihn; seine Frau aber brachten sie durch Drohungen zum Schweigen. Beim Hinausgehen befahlen sie, die Thür geschlossen zu halten; wenn sie dieselbe geöffnet fänden, so drohten sie, alle im Hause niederzumachen. Als dieses Geschäft erledigt war, ging Phyllidas mit zweien von den Männern nach dem Gefängnisse und sagte dem Gefangenwärter, er bringe von den Kriegsobersten einen Mann, den man einsperren müsse. Sobald er geöffnet, stießen sie ihn sogleich nieder, die Gefangenen aber befreiten sie. Und diese versahen sie sogleich mit Waffen, die sie aus der Halle nahmen, führten sie nach dem Ampheion und ließen sie daselbst Halt machen. Darauf forderten sie sogleich alle Thebaner, Reiter und Schwerbewaffnete, durch Heroldsruf auf herauszukommen, weil die Gewaltherrscher tot seien. Allein die Bürger blieben, so lange es Nacht war, ruhig daheim, weil sie ihnen nicht trauten; erst als es Tag war und das Ereignis offenbar wurde, kamen sogleich die Schwerbewaffneten und die Reiter unter Waffen herbeigeeilt. Nunmehr sandten die Heimgekehrten auch Reiter nach den an der Grenze der Athener stehenden zwei Feldherren. Diese, mit dem Zweck, zu dem sie abgesandt waren, wohlbekannt, eilten herbei. — Nachdem auch die Athener nunmehr von der Grenze her erschienen waren, zogen sie gegen die Burg zurück und bestürmten diese. Als aber die auf der Burg wahrnahmen, daß sie an Zahl zu gering feien, und den Kampfesmut aller Belagerer sahen und die hohen Preise ausrufen hörten für die, welche die Burg zuerst ersteigen würden, da nun gerieten sie in Furcht und erklärten, sie würden abziehen, wenn man ihnen Sicherheit beim Abzüge mit den Waffen gestatte. Jene gewährten
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