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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 58

1895 - Leipzig : Voigtländer
58 Gejchichte der Hellenen. Flügel bereits vor sich her trieb, waren die Macedonier im Mitteltreffen, die teils nicht mit gleicher Raschheit zu Werke gingen, teils an vielen Stellen auf steile Uferwände stießen, nicht imstande, die vordere Linie auf gleicher Höhe zu erhalten; vom rechten Flügel losgerissen, bekam die macedonifche Phalanx eine Öffnung, und die griechischen Söldlinge im Heere des Darms warfen sich gerade da auf jene, wo sie den größten Riß in der Linie erblickten. Hitzig ging es her auf diesem Punkte: hier galt es, die Macedonier in den Fluß zurückzuwerfen und dem eigenen bereits fliehenden Heere den Sieg zu retten; dort aber, von feiten der Macedonier, nicht hinter Alexander, der schon so augenscheinliche Vorteile errungen hatte, zurückzubleiben und den Ruf der Phalanx, die bis dahin allgemein für unüberwindlich galt, nicht zu beflecken. In diesem Augenblick aber warfen sich die Abteilungen des Fußvolks vom rechten Flügel, welche die Perser vor sich bereits geworfen sahen, durch eine Schwenkung auf die fremden Söldlinge des Darms, wo die ihrigen im Gedränge waren, und trieben sie vom Flusse zurück. — Darius selbst hatte kaum gesehen, daß sein linker Flügel von Alexander gleich anfangs geworfen und von dem übrigen Heer losgerissen war, als er sich auf der Stelle, so wie er war, auf feinem Wagen gleich unter den ersten auf die Flucht begab. So lange er ebenen Boden hatte, kam er glücklich mit dem Wagen durch. Als er aber auf Schluchten und andere Hindernisse stieß, verließ er den Wagen, warf Schild und Oberkleid von sich, ließ sogar den Bogen auf dem Wagen zurück, und setzte die Flucht zu Pferde fort. Die Nacht, die bald einbrach, entzog ihn der Gefahr, in Alexanders Gefangenschaft zu geraten. Denn so lange es noch Tag war, setzte Alexander hitzig nach; als es aber bereits dunkelte und man die Gegenstände vor sich nicht mehr unterscheiden konnte, kehrte er wieder zu feinem Heere zurück mit dem erbeuteten Wagen des Darius samt dem darauf befindlichen Schilde, dem Oberkleid und dem Bogen. — Das Lager des Darius wurde gleich beim ersten Anlauf genommen; auch feine Mutter, feine Gemahlin, ein unmündiger Sohn und noch zwei seiner Töchter zu Gefangenen gemacht. — Einige der Geschichtschreiber Alexanders erzählen: in der nämlichen Nacht, in welcher er von der Verfolgung des Darius zurückgekommen, habe er nach seinem Eintritt in das zu seinem Gebrauch ausersehene Zelt des Darius ganz in der Nähe ein Weheklagen weiblicher Stimmen und anderes Geräusch derart vernommen. Auf die Frage, was das für Weiber seien und warum sie ihr Zelt so in der Nähe hätten, fei ihm gemeldet worden, die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Darius hätten erfahren, daß sich des Darius Bogen und das königliche Oberkleid in feinen Händen befänden, und daß er auch feinen Schild mit zurückgebracht habe; darum beweinten sie jenen
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