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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 70

1895 - Leipzig : Voigtländer
70 Geschichte der Hellenen. an. Groß war Alexanders Trauer um Hephästion. Bis zum dritten Tage nach Hephästions Tode soll Alexander keine Speise gekostet haben, sondern entweder wehklagend oder in trauriges Schweigen versunken da gelegen sein. — Nach seiner Ankunft inbabylon trafen Gesandtschaften aus Griechenland bei ihm ein. Er traf in Babylon auch die Flotte an, welche vom persischen Meere den Euphrat heraufgekommen war. Er hatte im Sinne, die Küsten am persischen Meerbusen und die dortigen Inseln zu bevölkern, weil er der Ansicht war, es werde dieses Land nicht weniger blühend als Phönicien werden. Die Ausrüstung der Flotte aber galt der Hauptmasse der Araber, angeblich, weil diese unter den Barbaren jener Gegend die einzigen waren, die weder eine Gesandtschaft an ihn geschickt, noch ihm irgend eine Art von Unterwürfigkeit oder Huldigung bezeugt hatten; in der That aber, wie wenigstens mir es vorkommt, weil Alexander unersättlich war in immer neuen Eroberungen. Aber freilich dem Alexander selbst war bereits das Ende nahe. Die königlichentagebücher erzählen, wie folgt: „Er zecht bei Medius lustig schmausend; hernach steht er auf und badet sich und schläft. Dann speist er wieder bei Medius und zecht wieder bis in die späte Nacht. Nachdem er sich vom Gelage zurückgezogen, badet er, und nachdem er gebadet, ißt er ein wenig, und schläft darüber ein, da er bereits fiebert." — (Am 6. Tage darauf:) „Tags daraus steht es bereits sehr schlimm, doch bringt er seine gewohnten Opfer. Er befiehlt, die Befehlshaber sollen im Vorzimmer, die Obersten und Hauptleute vor den Thüren verweilen. Wie die Befehlshaber eintreten, erkennt er sie zwar, giebt aber keinen Laut mehr von sich, er ist sprachlos." So ist es in den königlichen Tagebüchern verzeichnet; — sowie ferner: Die Soldaten hätten ihn zu sehen verlangt; die einen, um ihn noch lebend zu sehen; die andern, weil sie aus das ausgesprengte Gerücht, er sei bereits gestorben, mutmaßten — wie ich glaube —, sein Tod werde von den Leibwächtern verheimlicht. Die meisten jedoch wollten aus Betrübnis und Liebe zu ihrem Könige mit Gewalt Alexander sehen. Während das Heer an ihm vorüberzog, soll er sprachlos dagelegen sein, indessen doch noch, das Haupt mühsam aufrichtend und mit den Augen winkend, fast jedem die Hand gereicht haben. — Einige erzählen auch folgendes: seine Vertrauten hätten gefragt, wem er das Reich hinterlasse, und seine Antwort sei gewesen: „dem Tüchtigsten." Andere lassen ihn zu dieser Äußerung noch beifügen: er sehe, daß seinetwegen ein großer Leichenkamps stattfinden werde.— So starb denn Alexander in der 114ten Olympiade, während Hegesias Archon zu Athen war. Er lebte 32 Jahre und vom 33ten noch 8 Monate. König war er 12 Jahre und jene 8 Monate.
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