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1. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 53

1895 - Leipzig : Voigtländer
Cäsar und die Germanen. 53 Tapferkeit hätte, und begann in eigener Person auf dem rechten Flügel, weil er hier den Feind am schwächsten fand, den Angriff. Auf das gegebene Zeichen stürmten unsere Soldaten so hitzig auf die Feinde los, und auch die Feinde stürzten so plötzlich und geschwind auf uns ein, daß man die Wurfwaffen nicht mehr brauchen konnte. Man warf sie also weg und kämpfte mit dem Schwerte. Allein die Germanen schlossen nach ihrer Gewohnheit sogleich eine Phalanx und deckten sich gegen unsere Schwerter. Viele von unseren Leuten sprangen aber auf die Phalanx hin und rissen die Schilde von einander. Der linke Flügel war geworfen und in die Flucht geschlagen, dagegen bedrängte der rechte mit seiner Überzahl unsere Schlachtreihe sehr heftig. Das nahm der Anführer der Reiterei, der junge Publius Crafsus, wahr, weil er selbst nicht so wie jene in dem Schlachtgetümmel bedrängt war, und ließ nun die dritte Linie uns in der Not zu Hülfe kommen. — So wurde das Treffen wieder hergestellt und die Flucht der Germanen allgemein: erst am Rheine, 5000 Schritte vom Schlachtfelde, hörten sie auf zu fliehen. Nur sehr wenige, die sich auf ihre Kräfte verließen und über den Fluß schwammen oder Kähne fanden, retteten sich hier. Unter diesen war auch Ariovist, der aus einem kleinen Fahrzeug, das er ant User angebunden fand, entfloh. Die übrigen verfolgte unsere Reiterei und hieb sie nieder. — Als die Nachricht von diesem Treffen über den Rhein gekommen war, traten die Sueven, die schon bis an diesen Fluß vorgedrungen waren, ihren Rückzug nach Hause an. Die Sueven. Im Winter des folgenden Jahres, wo Cn. Pomp ejus und M. Craffus Konsuln waren, gingen die Usipeter, ein germanisches Volk, ebenso wie die Tenchtherer über den Rhein, nicht weit von seiner Mündung in das Meer. Die Veranlassung hierzu waren die Sueven, welche diese Völker seit geraumer Zeit beunruhigten, mit Kriegen bedrückten und ant Feldbau hinderten. Die Sueven sind bei weitem das mächtigste und kriegerischste Volk von allen Germanen. Sie sollen 100 Gaue haben, aus deren jedem sie jährlich 1000 Mann ins Feld schicken. Das übrige Volk zu Hause sorgt indessen für des Heeres und den eigenen Unterhalt. Im Jahre darauf ziehen diese hingegen wieder in den Krieg, und jene bleiben daheim. So wird weder Feldbau, noch Kriegswesen und Waffenübung unterbrochen. Besonderes und abgeteiltes Feldeigentum giebt es bei ihnen nicht, auch dars man nicht langer als ein Jahr an einem Ort seines Anbaues wegen bleiben. Ihre Nahrung sind Feldftüchte, größtenteils aber Milch und Fleisch von ihrem Vieh; eine Hauptbeschäftigung ist die Jagd — eine Lebensweise, die sowohl durch die Nahrungsmittel, als durch die täglichen Leibesübungen und das ungebundene Leben ihre Kräfte unterhält und ihren Körpern die ungemeine Größe giebt. Auch
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