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1. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 55

1895 - Leipzig : Voigtländer
Cäsar und die Germanen. 55 während bessert alle Dörfer und Gebäube eingeäschert und die Felb-srüchte abgemäht würden, begab sich Cäsar in das Land der Ubier und versprach ihnen gegen die Bedrückungen der Sueven seinen Beistanb. Hier erfuhr er, die Sueven hätten aus die Nachricht ihrer Späher von dem Brückenbau einen Landtag abgehalten und Boten nach allen Gauen geschickt mit dem Befehle, die Wohnungen zu verlassen und Kinder, Weiber, Hab und Gut in die Waldungen zu flüchten. Ihre ganze waffenfähige Mannschaft sei aufgeboten, an einem Orte zusarnrnenzukornrnen, und dazu sei etwa die Mitte des Suevenlanbes bestimmt worben; hier hätten sie beschlossen, die Römer zu erwarten und zu schlagen. Bei biefer Nachricht glaubte Cäsar, bet seine ganze Absicht bei dem Rheinübergange, nämlich die Germanen zu schrecken, die Sigambrer zu züchtigen, den Ubiern ihre Feinde vom Halse zu schaffen, jetzt erreicht war, nach einem Aufenthalte von 18 Tagen Ruhm und Vorteil genug erworben zu haben. Er zog sich also nach Gallien zurück und zerstörte die Brücke. Sittenbergermanen. Von biesen (der Gallier) Sitten weichen die Germanen in vielen Stücken ab. Sie haben keine Druiben für den Gottesbienst und geben sich wenig mit Opfern ab. Man weiß von keinen anbeten Gottheiten, als die man sieht und von benen man augenfällige Dienste empfängt: die Sonne, das Feuer und den Monb. Die übrigen Götter kennen sie nicht einmal dem Namen nach. Ihr ganzes Leben ist zwischen Jagb und Waffenübungen geteilt. Von Jugenb auf härten sie sich zu Arbeiten und Strapazen ab. Je länger man unverheiratet bleibt, besto rühmlicher ist es. Daburch wirb man nach ihrer Meinung groß, stark und eisennervig. — Den Felbbau betreiben sie nicht; ihre Nahrung besteht hauptsächlich in Milch, Käse und Fleisch. Niemanb hat eine abgegrenzte Felbmark ober eigene Grunbstücke, sonbern die Obrigkeiten und Vorstänbe weisen jährlich den Stämmen und Verwanbt-schasten, die sich zusammenhalten, Felb an, soviel und wo sie es immer gut sinben, und lassen sie im fotgenben Jahre anders wohin ziehen. Dafür geben sie viele Grünbe an: es solle durch Vorliebe für bleibende Wohnstätten der Hang zum Krieg nicht in Lust zum Felbbau ausarten, man solle nicht nach ausgebehnten Gütern trachten, Mächtigere nicht Schwächere aus ihrem Eigentum vertreiben, man solle nicht bequeme Einrichtungen gegen Hitze und Kälte beim Bauen machen, es bürfe nicht Habsucht, die gewöhnliche Quelle von Parteien und Zwistigkeiten, entstehen, — enblich, der gemeine Mann solle zufrieben erhalten werben, wenn er sähe, daß der Mächtigste nicht mehr habe als er. Der größte Ruhm eines Volkes ist, weit und breit um sich herum Einöben und Wüsteneien zu haben. Sie sehen es als einen ganz besonbern Beweis von Tapferkeit an, wenn ihre verjagten Nachbarn auswanbern und niemanb es wagt, sich an
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