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1. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen - S. 76

1895 - Leipzig : Voigtländer
76 Römer und Germanen. vordringen oder zurückweichen konnten. Überdies waren sie auch an Zahl weit überlegen; denn auch die früher Bedenklichen hatten sich jetzt, wenigstens um Beute zu machen, gleichfalls eingefunden, und umringten nun die schwächeren Römer, welche in den vorangegangenen Kämpfen schon viele Leute verloren hatten, um so leichter, und machten jjie nieder. Daher faßten Varus und die angesehensten Führer, aus Furcht, lebendig gefangen zu werden oder durch die Hand ihrer verhaßtesten Feinde zu fallen — denn verwundet waren sie schon —, den traurigen, aber durch die Not gebotenen Entschluß, sich in ihre eigenen Schwerter zu stürzen. — Sobald bies verlautete, so setzte sich keiner, wenn er auch noch Kräfte hatte, weiter zur Wehr; die einen ahmten das Beispiel ihres Anführers nach, die anberen warfen die Waffen weg und ließen sich von dem nächsten Besten niedermachen ; benn an Flucht war, wenn man auch wollte, nicht zudenken. @3 wurde nun, ohne weitere Gefahr, Mann und Roß niedergestoßen. waren alle umgekommen oder in Gefangenschaft geraten, wenn nicht die Feinde zu gierig nach der Beute gewesen wären. Denn so gewannen die Kräftigsten einen weiten Vorsprung. — Augustus soll aus die Nachricht von der Niederlage des Varus die Toga zerrissen und großen Kummer über die Gefallenen und die von Germanien drohende Gefahr geäußert, vor allein aber die Besorgnis ausgesprochen haben, daß sie über Italien selbst und über Rom hereinbrechen möchten. Bestattung der Gefallenen durch Germaniens (15 n. Chr., unter Kaiser Tiberius). Von da zog das Heer an die äußerste Grenze der Brnkteren; alles Land zwischen den Flüssen Amisia und Luppia würde verheert, unfern des Teutoburger -walbes, wo, wie es hieß, des Varus und der Legionen Überreste unbestattet lagen. — Deshalb wanbelt den Cäsar das Verlangen an, den Kriegern und dem Heerführer die letzte Pflicht zu erweisen; mitleibsvolle Rührung hatte das ganze gegenwärtige Heer ergriffen wegen der Verwanbten und Freunbe, wegen der Kriegsunfälle und des Loses der Menschheit. Nachbetn Cäeina vorausgesanbt worben, die Schluchten des Walbes zu erspähen, Brücken und Dämme über sumpfiges Moor itrtb trügerische Felber zu legen, betreten sie die Trauerstätte, scheußlich dem Anblick und der Erinnerung. Das erste Lager des Varus bezeichnete dem weiten Umfang und bett abgesteckten Hauptplätzen nach, die Arbeit breierlegionen; hierauf erkannte man an beut halbaufgeworfenen Walle, am seichten Graben, daß hier die schon geschlagenen Überreste sich gefetzt hatten. Mitten aus dem Schlachtselbe Meichenbe Gebeine, wie sie flohen, wie sie tuiberstattbeit, zerstreut ober gehäuft; baneben Bruchstücke von Waffen, Gerippe von Rossen, an Baumstämmen angenagelte Köpfe; in den nahegelegenen Hainen barbarische Altäre, wo sie die Tribunen und
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