Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches - S. 26

1895 - Leipzig : Voigtländer
26 Die Zeiten des Frankenreiches. Chlodovechs Vermählung, Sieg über die Alemannen (496) und Taufe. Es lebte damals Gundevech, der Burgunderkönig, aus dem Geschlecht Königs Athanarich. Gundevech hatte vier Söhne: Gundobad, Godigisil, Chilperich und Godomar. Gundobad tötete seinen Bruder Chilperich mit dem Schwerte und ließ dessen Gemahlin mit einem Stein um den Hals ins Wasser werfen. Ihre beiden Töchter verbannte er vom Hose; die ältere, Chrona mit Namen, wurde Nonne; die jüngere hieß Chlodechilde. Da aber Chlodovech oftmals Botschaft in das Burgunderland sandte, sahen seine Boten einst Chlodechilde, die Jungfrau; und da sie fanden, daß sie schön und verständig sei, und in Erfahrung brachten, daß sie von königlichem Geschlecht, meldeten sie dies König Chlodovech. Sofort schickte er eine Gesandtschaft an Gundobad, und hielt um ihre Hand an. Jener scheute sich, ihn abzuweisen, und übergab die Jungfrau den Boten. Als die sie erhalten, eilten sie zum Könige und stellten sie ihm vor. Da er sie sah, fand er großes Wohlgefallen an ihr, und nahm sie zur Ehe. — Diekönigin ließ nicht ab, in ihn zu dringen, daß er den wahren Gott erkenne und von den Götzen ablasse; aber auf keine Weise konnte er zum Glauben bekehrt werden, bis er endlich einst mit den Alamannen in einen Krieg geriet; da zwang ihn die Not, zu bekennen, was sein Herz vordem verleugnet hatte. Als die beiden Heere zusammenstießen, kam es zu einem gewaltigen Blutbad, und Chlodovechs Heer war nahe daran, völlig vernichtet zu werden. Als er das sah, erhob er seine Augen zum Himmel; sein Herz wurde gerührt, seine Augen füllten sich mit Thränen, und er sprach: „Jesus Christ, Chlodechilde sagt, du seiest der Sohn des lebendigen Gottes; Hülfe sollst du den Bedrängten, Sieg denen geben, die auf dich hoffen; — ich flehe dich demütig an um deinen mächtigen Beistand. Gewährst du mir jetzt den Sieg über diese meine Feinde, und erfahre ich fo jene Macht, die das Volk, das deinem Narrten sich weiht, an dir erprobt zu haben rühmt, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen aus deinen Namen. Denn ich habe meine Götter angerufen; aber sie haben mich, wie ich erfahren, mit ihrer Hülfe verlassen. Ich meine daher, ohnmächtig sind sie, da sie denen nicht Helsen, die ihnen dienen. Dich nun rufe ich an, und ich verlange, an dich zu glauben. Nur entreiße mich erst aus der Hand meiner Widersacher!" Da er solches sprach, wandten die Alamannen sich, und fingen an zu fliehen. Als sie aber ihren König getötet sahen, unterwarfen sie sich Chlodovech, und sprachen: „Laß, wir bitten dich, nicht noch mehr des Volkes umkommen; wir sind ja dein." Da that er dem Kampfe Einhalt, brachte das Volk in feine Gewalt und kehrte in Frieden heim. Der Königin aber erzählte er, wie er Christi Namen angerufen und so den Sieg gewonnen habe. Das
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer