Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches - S. 28

1895 - Leipzig : Voigtländer
28 Die Zeiten des Frankenreiches. nach ihrer Art sich zur Flucht wandten, gewann endlich König Chlodovech unter Gottes Beistand den Sieg. Es stand ihm zur Seite ein Sohn Sigiberts des Hinkenden mit Namen Chloderich, jenes Sigiberts nämlich, der im Kampfe gegen die Alamannen bei Zülpich am Knie verwundet war und seit der Zeit hinkte. Der König verfolgte die Goten und tötete ihren König Alarich. Chlodovech brachte den Winter in Bordeaux zu und ließ den ganzen Schatz Alarichs von Toulouse fortschaffen. Dann kehrte er als Sieger nach Tours zurück und weihte der heiligen Kirche des heiligen Martinus viele Geschenke. Damals erhielt er vom Kaiser Anastasius den Konsultitel und legte in der Kirche des heiligen Martinus den Pupurrock und Mantel an und schmückte sein Haupt mit einem Diadem. Von diesem Tage an wurde Chlodovech gleich einem Konsul oder Augustus angeredet. Von Tours ging Chlodovech nach Paris und machte dies zum Sitz seiner Herrschaft. Beseitigung der anderen Frankenkönige; — Tod Chlodovechs (511). Als aber Chlodovech nun seinen Sitz zu Paris hatte, schickte er heimlich zum Sohne des Sigibert und sprach: „Siehe, dein Vater ist alt, schwach zu Fuß und hinkt. Stürbe er, so würde dir sein Reich und unsre Freundschaft mit Recht zu teil werden." So wurde jener zur Herrschsucht verlockt und sann darauf, wie er den Vater töte. Als dieser einst Köln verließ und über den Rhein ging, um im buchomschen Walde umherzuschweifen, und als er da um Mittag in seinem Zelte schlief, kamen gedungene Mörder über ihn, und sein Sohn ließ ihn töten, um selbst die Herrschaft an sich zu reißen. Aber Gott ist gerecht, und er fiel selbst in die Grube, die er seinem Vater schändlich gegraben hatte. Er schickte nämlich alsbald Boten an König Chlodovech und ließ ihm den Tod seines Vaters melden. Die sprachen: „Mein Vater ist tot, und sein Reich und seine Schätze sind mein. Sende etliche von deinen Leuten zu mir, und willig will ich dir schicken, was dir von den Schätzen meines Vaters gefällt." Jener aber sprach: „Dank für deinen guten Willen. Wenn unsre Leute zu dir kommen, so zeige ihnen, ich bitte dich, nur alles; du magst es dann selbst behalten." Als sie kamen, öffnete er ihnen den Schatz seines Vaters. Wie sie nun dies und jenes in Augenschein nahmen, sagte er: „In diesen Kasten pflegte mein Vater seine Goldstücke zu legen." „Stecke doch einmal deine Hand hinein bis auf den Boden," sagten sie, „damit du uns alles zeigest." Er that dies und beugte sich tief. Da aber erhob einer den Arm und hieb ihm mit der Axt in den Hirnschädel. So traf ihn dasselbe Los, das er ruchlos seinem Vater bereitet hatte. Als Chlodovech hörte, daß Sigibert getötet war, wie auch fein Sohn, kam er an Ort und Stelle und berief alles Volk. „Hört," sprach er daraus, „was sich
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer