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1. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches - S. 29

1895 - Leipzig : Voigtländer
Theodorich, der Gründer des Ostgotenreiches. 29 zugetragen hat. Während ich die Schelde entlang fuhr, trachtete Chloderich, der Sohn meines Blutvetters, feinern Vater nach der Herrschaft und machte ihn glauben, ich wolle ihn töten. Als dieser deshalb durch den buchonischen Wald floh, schickte er ihm Mörder nach und ließ ihn ermorden. Darauf wurde er selbst, während er seines Vaters Schätze austhat, von irgend einem mir unbekannten Manne gleichfalls erschlagen. An diesem allen bin ich durchaus ohne Schuld; denn das Blut meiner Stammvettern darf ich ja nicht vergießen, und schändlich wäre es, wenn ich es thäte. Da es jedoch einmal so gekommen ist, so gebe ich euch diesen Rat: Wenn es euch genehm ist, so wendet euch zu mir, damit ihr sicher unter meinem Schutze lebt." Als jene dies hörten, erhoben sie ein Freudengeschrei, schlugen an ihre Schilde, hoben ihn auf den Schild und fetzten ihn zum König über sich. So empfing er Sigiberts Reich und feine Schätze, und es kamen dessen Leute unter seine Herrschaft. — Auch viele anderen Könige ließ ertöten, sogar seine nächsten Verwandten, von denen er fürchtete, sie möchten ihm das Reich nehmen, und so breitete er seine Herrschaft über ganz Gallien aus. — Hieraus starb er zu Paris und wurde in der Kirche der heiligen Apostel begraben, die er mit der Königin Chlodechilde selbst erbaut hatte; er regierte im ganzen 30 Jahre und brachte sein Leben auf 45 Jahre. — Als Chlodovech gestorben war, kam fein Reich an feine 4 Söhne: Theuderich, Chlodomar, Childebert und Chlothar, und sie teilten es unter sich zu gleichen Teilen. 8. Theodorich, der Gründer des Ostgotenreiches (493). Prokop, Gotenkrieg I, 1, 2*). Ungefähr zur selben Zeit (zur Zeit Odoakers) erhoben die Goten (= Ostgoten), die sich nach kaiserlicher Anweisung in Thracien niedergelassen hatten, ihre Massen gegen den Kaiser. Ihr König war Theodorich, der zu Byzanz patricischen Rang erhalten und sogar als Konsul den kurulischen Sessel eingenommen hatte. Der Kaiser Zeno, ein Meister in der Benutzung politischer Verhältnisse, forderte Theodorich auf, lieber nach Italien zu ziehen, um nach Niederwerfung Odoakers für sich und seine Goten das ganze Abendland zu gewinnen; für ihn, der dem römischen Senat angehöre, sei es doch würdiger, einen Gewaltherrscher zu bezwingen und dann über Rom und Italien zu gebieten, als sich in den gefährlichen Kampf mit dem Kaiser einzulassen. Theodorich war über diesen Vorschlag sehr erfreut und schlug den Weg nach Italien ein, mit ihm das ganze Volk der Goten ; auf Wagen führten sie Weiber, Kinder und alle ihre bewegliche Habe mit sich. *) Übersetzung von C oste (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).
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