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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 7

1896 - Leipzig : Voigtländer
Otto I., der Große. 7 Feinde ihrer aller, sie sollten allein auf die Verteidigung ihres Vaterlandes und ihrer Angehörigen bedacht sein; bald würden sie sehen, daß die Feinde den Rücken kehren würden, wenn sie, mannhaft kämpfend, standhielten. Durch diese vortrefflichen Worte angefeuert, und da sie ihren Feldherrn bald unter den Vordersten, bald in der Mitte und bei den Letzten weilen sahen und vor ihm den Engel — mit dessen Namen und dem Bildnis war nämlich das vornehmste Feldzeichen geziert —, gewannen die Krieger Zuversicht und große Standhaftigkeit. Der König aber besorgte, daß, wie es auch eintraf, die Feinde beim Anblick der geharnischten Ritter sogleich die Flucht ergreifen möchten; so sandte er ein Fähnlein Thüringer mit nur wenig Rittern, damit jene die leicht Bewaffneten verfolgen und bis ans Heer herangelockt werden möchten. Und so geschah es; aber nichtsdestoweniger flohen sie, sobald sie das gewappnete Kriegsvolk erblickten, so daß auf 8 Meilen Weges kaum einige wenige getötet oder gefangen genommen wurden; das Lager aber wurde erstürmt und sämtliche Gefangenen befreit. Zuletzt, als er alle Völker im Umkreise bezwungen hatte, beschloß er, nach Rom zu ziehen, unterließ aber, von Krankheit erfaßt, den Zug. Und da er nun fühlte, daß er der Krankheit unterliegen würde, rief er alles Volk zusammen, und bestimmte seinen Sohn O d d a zum Könige, während er auch an seine übrigen Söhne Güter und Schätze verteilte; den Odda aber, den ältesten und tüchtigsten, setzte er über seine Brüder und das ganze Reich der Franken. Als er so sein Testament in aller Ordnung gemacht und alle seine Angelegenheiten gebührlich geordnet, starb er, der großmächtige König und der größte der Könige Europas, an jeglicher Tugend der Seele, wie des Körpers keinem nachstehend, und hinterließ einen Sohn, noch größer als er selbst, und diesem Sohne ein großes, weites Reich, welches er nicht von seinen Vätern ererbt, sondern durch eigene Krast errungen und Gott allein zu verdanken hatte. Es war aber die Dauer seiner Regierung 16 Jahre, die seines Lebens ungefähr 60. Sein Leichnam wurde von seinen Söhnen nach Quidi-lingaburg gebracht und unter dem Jammer und den Thränen vieler Völker in der Kirche des heiligen Petrus vor dem Altare bestattet. 2. Otto I. der Große. Widukind, Sächsische Geschichten, Ii, 1, 2; Iii, 7—10, 44, 46, 48, 63; — Fortsetzung des Negino 962, 967*); — Widukind, Sächsische Geschichten, Iii, 75 u. 76. Krönungottos — die Erzämter. Nachdem nun also der Vater des Vaterlandes und der größte und beste der Könige, *) Übersetzung von Büdinger (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit).
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