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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 13

1896 - Leipzig : Voigtländer
Kulturzustände zur Zeit der sächsischen Kaiser. 13 an einen Ort, der Miminlevu (Memleben) heißt. In der nächsten Nacht stand er wie gewöhnlich mit der Dämmerung von seinem Lager auf, und wohnte den nächtlichen Lobgesängen und den Frühmetten bei. Darauf ruhte er ein wenig. Nachdem hierauf das Meßamt gehalten war, spendete er nach seiner Gewohnheit den Armen, genoß ein wenig, und ruhte wiederum auf seinem Lager. Zur Mittagstunde aber kam er fröhlich aus seinem Gemach und setzte sich heiter zu Tisch. Nach vollbrachter Aufwartung wohnte er den Abendgesängen bei. Als aber das Evangelium gesungen war, fing er schon an, zu fiebern und matt zu werden. Als dies die umstehenden Fürsten merkten, setzten sie ihn aus einen Sessel. Da er aber das Haupt neigte, als wäre er schon verschieden, erweckten sie ihn wieder zum Bewußtsein; er begehrte das Sakrament des Leibes und Blutes Gottes, nahm es und übergab dann ohne Seufzer mit großer Nuhe den letzten Hauch unter den Klängen der Lobgefänge dem barmherzigen Schöpfer aller Dinge. Dann wurde er in sein Schlafgemach gebracht, und da es schon spät war, sein Tod dem Volke verkündet. Das Volk aber sprach viel zu seinem Lobe in dankbarer Erinnerung, wie er mit väterlicher Milde seine Unterthanen regiert und sie von den Feinden befreit, die übermütigen Feinde, Avaren, Saracenen, Dänen, Slaven, mit Waffengewalt besiegt, Italien unterworfen, die Götzentempel bei den benachbarten Völkern zerstört, Kirchen und geistliche Ordnung eingerichtet habe, und indem sie untereinander noch viel anderes Gute über ihn redeten, wohnten sie der königlichen Leichenfeier bei. — Als es aber Morgen geworden war, reichten sie dem Sohne des Kaisers, der einzigen Hoffnung der ganzen Kirche, obgleich er schon längst zum König gesalbt und vom apostolischen Vater zum Nachfolger im Kaisertums bestimmt worden war, noch einmal, wie im Ansange, wetteifernd die Hände, Treue und Beistand gegen alle Widersacher gelobend und durch den Diensteid bekräftigend. Also wurde er von neuem vom ganzen Volke zum Fürsten erwählt, und geleitete dann seines Vaters Leiche in die von diesem prächtig erbaute Stadt Magathaburg. 3. Kulturzustände zur Zeit der sächsischen Kaiser (Mönchstum, Frauenleben). Ekkeharts Iv. Casus Sancti Galli, X, 89, 90, 98*). Dies halte ich für den rechten Ort, um von Ekkehard zu reden, unserm Mönche. Ich beginne damit ein schweres Werk; denn ich fürchte, man wird mir nicht glauben, weil es jetzt gar keine solchen *) Übersetzung nach Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit.
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