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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 18

1896 - Leipzig : Voigtländer
18 Die fränkischen (salischen) Kaiser. d. H. 1027 nach der Geburt des Erlösers, in Rom einziehend vom Papste Johannes und allen Römern mit königlichen Ehren in außerordentlicher Pracht empfangen, an dem heiligen Ostertage, der in jenem Jahre auf den 26. März fiel, von den Römern zum Kaiser gewählt und erhielt vom Papste die kaiserliche Weihe. Cäsar ward er genannt und Augustus nach römischer Weise. Ja auch die Königin Gisela erhielt daselbst Namen und Weihe der Kaiserin. Nachdem dies solcher Maßen in Gegenwart zweier Könige, Rudolfs, des Königs von Burgund, und Knuts, des Königs der Angeln, geschehen war, wurde nach Beendigung des Gottesdienstes der Kaiser, die zwei Könige zur Seite, mit Ehren in seine Wohnung geleitet. Gerade an den Ostertagen entstand zwischen den Römern und den Deutschen aus ganz geringfügiger Ursache ein großer Streit. Es zankten zwei um eine Ochsenhaut, und da sie sich einander mit Fäusten zu schlagen anfingen, geriet das ganze Heer des Kaisers in Bewegung, und bewaffnete Reiter und Fußgänger trafen von beiden Seiten auf einander. Die Römer leisteten lange Widerstand; am Ende aber ergriffen sie, besiegt, die Flucht, und unzählige von ihnen kamen um. Tags darauf kamen die Römer, die den Aufruhr erregt hatten, vor den König, barfuß, die Freien mit bloßem Schwerte, die Unfreien mit Stricken von Weidenruten um den Hals, wie zum Hängen bereit, und leisteten Genugthuung, wie sie der Kaiser gebot. Herzog Ernst. Während der Kaiser in Italien verweilte, waren inzwischen bei den Deutschen fruchtloser Weise große Mißgunst, viele Anschläge, viele Parteiungen gegen den Kaiser aus-gebrochen. — Ernst, der Herzog von Alamcmrtien, der Stieffohn des Kaisers Konrad, fiel wiederum ab und sann, vom Teufel angetrieben, auf Empörung. — Nachdem Kaiser Konrad den Frieden durch ganz Italien hin gesichert hatte, kam er wieder glücklich nach Alamanniert zurück, und begann in einer vertraulichen Besprechung mit feinen Getreuen zu Augsburg über die Landesverräter zu verhandeln. Von da nach der Stadt Ulm gekommen, hielt er daselbst einen öffentlichen Reichstag. Hierher kam der Herzog Ernst, und da er gemerkt hatte, daß er von den ©einigen im Stich gelassen werde, ergab er sich dem Kaiser auf Gnade und Ungnade. Der Kaiser verbannte.ihn nach Sachsen auf eine Felfenlmrg, Gibichen-stein genannt, damit er dort, in Strafhaft gezüchtigt, von weiterer Empörung abließe. — Im Jahre des Herrn 1030 feierte Kaiser Konrad bei Ingelheim das Osterfest. Dort wurde dem Herzog Ernst von Alamanniert, nachdem er aus seiner Haft entlassen war, fein Herzogtum unter der Bedingung zurückgegeben, daß er feinen Vasallen Wezel (— Werner von Kilutrg), der durch viele Parteiungen das Reich beunruhigt hatte, als einen Feind des Staates
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