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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 24

1896 - Leipzig : Voigtländer
24 Die fränkischen Mischen) Kaiser. 5 Jahren, im dritten Jahr nachdem er zum König gesalbt worden war. Allein die oberste Gewalt und die Besorgung aller nötigen Regierungsgeschäfte verblieb der Kaiserin, die mit so großer Geschicklichkeit den Staat in seiner gefährdeten Lage aufrecht erhielt, daß in ihm die Neuheit eines so wichtigen Ereignisses weder Unruhen noch Feindschaften erzeugte. 1062. Die Kaiserin, die ihren Sohn noch aufzog, verwaltete die Reichsgeschäfte selbst und zog dabei am meisten den Bischof Heinrich von Augsburg zu Rate. Diese Sache war den Fürsten sehr anstößig, da sie sahen, daß wegen der besonderen Liebe zu einem einzigen ihr Ansehen, das im Staate am meisten hätte gelten sollen, beinahe erloschen war. Daher hielten sie, die Ungebühr der Sache nicht ertragend, häufige Zusammenkünfte, handelten lässiger bei öffentlichen Verrichtungen, reizten die Gemüter des Volks gegen die Kaiserin auf und bestrebten sich endlich auf jede Weise, den Sohn von der Mutter abzuziehen und die Verwaltung des Reichs auf sich selbst zu übertragen. Zuletzt kam der Erzbischof von Köln, nachdem er sich mit dem Grafen Ecbert und dem Herzog Otto von Bayern verabredet hatte, zu Schiffe den Rhein hinab an den Ort, welcher der Werder des heiligen Suitbert heißt (Kaiserswert). Hier befand sich damals der König. Als dieser nun eines Tages nach feierlichem Mahle heiterer als sonst gestimmt war, forderte der Bischos ihn auf, eines seiner Schiffe, das er zu diesem Zweck mit wunderbarerkunst hatte verzieren lassen, in Augenschein zu nehmen. Leicht überredete er dazu den unbefangenen und nichts weniger als Arglist argwöhnenden Knaben. Als dieser aber das Fahrzeug bestiegen hatte und ihn diejenigen umringten, welche der Bischof als Genossen und Helfer für seinen Anschlag bestellt hatte, da erheben sich rasch die Schiffer, rudern mit angestrengten Kräften und treiben augenblicklich das Schiff in die Mitte des Stromes. Der König, durch diese neue Erscheinung außer Fassung gebracht, in Ungewißheit schwebend und nicht anders denkend, als daß es auf seinen gewaltsamen Tod abgesehen sei, stürzte sich jählings in den Fluß, und die heftigere Strömung hätte ihn schnell verschlungen, wenn nicht Graf Ecbert, ihm nachspringend, den Gefährdeten mit eigener, nicht geringer Gefahr kaum und mit Mühe dem Untergange entrissen und in das Schiff zurückgebracht hätte. Hierauf suchen sie ihn durch alle möglichen Schmeichelworte zu besänftigen und führen ihn nach Köln. 1063. Die Erziehung des Königs und die Anordnung aller Staatsgeschäfte war bei den Bischöfen, und unter diesen ragte das Ansehen der Erzbischöse von Mainz und Köln am meisten hervor. Als nun von diesen zur Teilnahme an der Beratung Adalbert, Erzbischof von Premen, gezogen worden war, sowohl wegen seines
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