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1. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufischen Kaisern - S. 60

1896 - Leipzig : Voigtländer
60 Die Hohenstaufen. gesamte Kreuzherr sich vereinigt hat, werden die Stadinger am Tage nach Himmelfahrt besiegt und aus ihrem Lande vollständig ausgerottet. Es waren aber die Stadinger auf der Grenze von Friesland und Sachsen angesessen, umgeben von unwegsamen Sümpfen und Flüssen; nachdem sie wegen ihrer Frevel und der Verweigerung des Zehntens seit vielen Jahren in den Bann gethan waren, wurden sie als Verächter der Schlüsselgewalt der Kirche erfunden. Da sie wackere Männer waren, hatten sie mehrmals die benachbarten Völkerschaften, fogar Grafen und Bischöfe feindlich angegriffen und waren häufig Sieger geblieben, selten besiegt worden. Deshalb wurde auf päpstliche Aufforderung in vielen Kirchensprengeln das Kreuz gegen sie gepredigt. In dem erwähnten Kampfe kamen etwa ihrer 2000 um, und nur wenige Überlebende flohen zu den benachbarten priesen. König Heinrich hielt zu Boppard eine Versammlung mehrerer Fürsten; hier empfing er von etlichen Böfewichtern den Rat, sich gegen den Kaiser, seinen Vater, aufzulehnen, was er auch ausführte. 1235. Der Kaiser kommt aus Apulien nach Aquileja. Von hier rückt er mit einem großen Gefolge in der Richtung nach Österreich m Deutschland ein. Er findet seinen Sohn, den König, als Aufrührer, aber ohne Macht. Dieser läßt sich am 2. Juli in Worms von seinem Vater wieder zu Gnaden annehmen. Doch da er seine Versprechungen nicht erfüllt und die Burg Trifels, die er in seiner Gewalt hatte, nicht herausgiebt, so wird er auf Befehl seines Vaters, des Kaisers, zur Haft gebracht. Ein sehr glänzender Reichstag wurde auf den Tag der Himmelfahrt der heil. Maria nach Mainz ausgeschrieben. Hier wurde in Gegenwart fast aller Fürsten des Deutschen Reiches der Landfriede beschworen, die alten Rechte bestätigt, neue festgestellt, und diese sodann in deutscher Sprache auf Pergament geschrieben und allen verkündigt. 1237. Der Kaiser überschreitet die Alpen und unterwirft sich sofort die Mantuaner. Hieraus sammelt er ein zahlreiches Heer aus Tuscien, der Romagna, Longobardien und von vielen Saracenen, greift das Gebiet der Brescianer an und erobert viele Burgen. Endlich stellen sich ihm die Mailänder mit ihren Verbündeten in starker Schar und mit ihrem trefflich gerüsteten Carrocium kühn entgegen und leisten ihm Widerstand. Der Kaiser schlägt eine Brücke über den Flußoglio und zieht hinüber, den Schein eines Rückzuges annehmend. Als aber die Mailänder heimkehren wollen, greift er sie plötzlich an und überfällt sie unversehens in ihrem Lager. Da sie heftigen Widerstand leisteten, so dauerte das Gemetzel bis zur Abenddämmerung. Die Nacht machte dem Kampfe ein Ende. Etwa 5000 Streiter hatten sich um das Carrocium geschart; sie alle fliehen des Nachts aus Furcht vor dem Kaiser und lassen das
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