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1. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 8

1896 - Leipzig : Voigtländer
8 Ausgang des Mittelalters. Brescia gefangen und legte ihn zu Pisa in einen Kerker, worin er starb. 3. Heinrich Vii. von Luxemburg. Der Könige Buch (Repgow'sche Chronik). In dem 1308. Jahre von Gottes Geburt wurde Graf Heinrich von Lützelnburg von allen Fürsten einmütig zum König des römischen Reiches erwählt, der 102. von Augustus; er war an der Regierung 5 Jahre und 2 Monate. König Heinrich war ein auserwählter Mann und ein glücklicher Herrscher in allen seinen Thaten. Er hatte eine herrliche Gestalt und ein anmutiges Benehmen. Er brachte in wenigen Jahren das römische Reich in einen so guten Zustand, daß man ihn billig zu den besten Kaisern rechnen muß. — Der König sagte einen Reichstag nach Speyer an; dahin kamen die Fürsten alle. Auch kam dahin des Königs Wenzeslaus von Böhmen Tochter; die war eine Jungfrau, Elsbeth geheißen, und hatte das Königreich geerbt. Der König Heinrich gab ihr feinen Sohn zur Ehe und machte ihn zum König von Böhmen. Die Hochzeit und der Hof war groß, dazu kamen Ritter und Knechte. Es kam auch dahin Herr Tibalt, der Kapitän von Brescia; der wurde vom König zum Ritter geschlagen und lud ihn ein, daß er nach Welschland ziehe. Der König ging mit den Fürsten zu Rate und zog einige Zeit danach in die Lombardei. So kam er nach Mailand; da hatten die Seinen viele Arbeit, bis er die Stadt bezwang. Er zog dann weiter und machte sich die Städte und Länder Unterthan, die zu dem Reich gehört hatten. Er kam auch gen Brescia und verlangte, daß sie ihn einließen und ihm huldigten. Das wollten sie aber nicht thun; dies kam daher, daß Herr Tibalt, ihr Kapitän, der den König dahin eingeladen hatte, sich wider ihn erhob. Der König legte sich mit Heeresmacht davor und bedrängte die Stadt ein halbes Jahr. Endlich wurde Herr Tibalt gefangen und dem König überantwortet; der ließ ihn zu Tode schleifen und vierteilen und die 4 Teile an 4 Enden der Stadt aus 4 Rädern auspflanzen. Als die Bürger dies sahen, nahmen ihrer viele Stricke um den Hals und kamen so vor den König und ergaben sich und die Stadt. So bezwang er die Lombardei und Toscana. Darauf zog er nach Rom und gewann es mit großer Mühe. Es gab einen Kampf aus der Tiberbrücke; da thaten sich Herzog Rudolf von Bayern und Graf Ludewig von Dttingen hervor, so daß sie den Sieg gewannen. Eines anderen Tages erhob sich nochmals ein Kampf zwischen den Römern und des Königs Gefolge; doch erlagen die Römer, indem der König sie mit Gewalt bezwang. Danach wurde er zum Kaiser geweihet und gekrönt von einem Kardinal, der aus der Familie Eolonna stammte.
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