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1. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 14

1896 - Leipzig : Voigtländer
14 Ausgang des Mittelalters. König Karl von Ungarn, sein Oheim, zu Hilfe geliehen hatte. König Ludwig von Bayern hatte mit König Johann von Böhmen Helfer aus allen Landen zusammengebracht und auch solche, die um des Abenteuers und der Heiden willen dahin gekommen waren, ein großes Heer, und hatte das alles bei Anzing liegen. Das kam da alles zu einander in kaum vier Tagen. Als sie sich dort nahe aneinander bei dem Wasser lagerten, so daß die Heere einander wohl sehen konnten, erwogen die weisen Herren von Österreich, daß sie überladen seien mit Heeresmacht, und gaben dem König Friedrich manchen weisen Rat. Denen wollte er aber mit Nichten folgen; er wollte nur streiten und sagte: er habe so viele Witwen und Waisen gemacht und so viele Unbilden an der Christenheit begangen, daß er nicht länger den Streit aufschieben wollte, wie es auch erginge. In derselben Nacht ritt König Friedrich mit Dietrich von Pilichdors unter sein Heer von Hütte zu Hütte zu allen seinen Herren und mahnte sie an ihre Treue und sprach: „Ihr Herren, ich traue euch wohl, daß jedermann morgen mit den Seinen ein Biedermann sei, als ich und mein Bruder, Herzog Heinrich, sich dessen getrauen und ihr dessen gebunden seid." Die sprachen, sie wollten es gerne thun, was leider nicht geschah. Des Morgens früh waren sie bereit mit vier Rotten, König Friedrich unter des Reiches Banner, Herzog Heinrich, sein Bruder, unter dem Banner Österreichs, welches der Marschall Dietrich von Pilichdors führte. Die dritte Rotte führten Herr Ulrich und Herr Heinrich, die Brüder von Walsee, und ihre Söhne, die vierte stand unter des Erzbischofs von Salzburg Banner. Alle die Herren, die da waren, die fochten männlich, so auch die Ungarn und die Heiden. Da zog entgegen der König von Böhmen mit des von Bayern Heere; denn der von Bayern kam nicht in den Streit, sondern hielt sich in der Nahe auf einem leichten Rosse in feinem blauen Wappenrocke. Als nun die Heere auf einander eindrangen, sah man Heldenwerk. Da stritt König Friedrich so ritterlich, daß man ihm den Preis gab, daß in allem dem Streite nie ein besserer Ritter gewesen wäre. Da hat er den Streit in allen Dingen bis auf Frühessenszeit behauptet, daß sie wohl 500 der Besten auf die Erde gesetzt hatten, sodann noch mehr, die sich alle ergeben hatten. Und war auch König Johann von Böhmen aus die Erde gebracht, daß er dem Rosse des vorgenannten Marschalls von Pilichdors unter den Füßen lag. Dem ward aufgeholfen von einem namenlosen Herren von Österreich. Davon wurde der Streit verloren. Während sich dies zutrug, kam der Burggras von Nürnberg mit einem großen Heere guter Ritterschaft frischer Leute über das Wasser gezogen, so daß man meinte, es sei Herzog Leopold, und ritten die gegen das Heer an. Und alle, die sich ergeben hatten, die brachen alle ihr Gelübde. Da
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