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1. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 24

1896 - Leipzig : Voigtländer
24 Ausgang des Mittelalters. Klägers Forderung außerhalb des Gebietes selbiger Kirchen vor irgend welchen anderen Gerichtshof geladen werden dürfen, als das Gericht der Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln. Dieselbe Be-stimmung wollen wir fräst unseres gegenwärtigen kaiserlichen Ge-setzes auf die erlauchten Fürsten: den Pfalzgraf bei Rhein, den Herzog von Sachsen und den Markgrafen von Brandenburg, die weltlichen oder Laienkurfürsten, ihre Erben, Nachfolger und Untergebenen unverkürzt ausgedehnt wissen." Ausgang Karls Iv. Dieser Kaiser trachtete gar sehr nach Gut und nach Land und Leuten, und was er an Gut erwarb, das legte er dem Königreich Böhmen zu und nicht dem Reiche. Er war gar friedsam: wenn er etwas mit Güte zustande bringen konnte, so enthielt er sich des Krieges. So erwarb er leicht großen Besitz an Land und Leuten, während seine Vorfahren es erkämpfen mußten, llnö wiewohl er anfangs, als er an das Reich kam, arm war und ihm zu Worms der Schulden wegen seine Rosse gepfändet wurden, so ward er doch der reichste Kaiser, der seit vielen hundert Jahren gewesen war. Als er zu Alter kam und krank ward, verhandelte er mit den Kurfürsten und gab ihnen so großes Gut, daß sie seinen ältesten 'Lohn Wenzeslaus einhellig an das Reich zum römischen König erwählten, im Jahre 1376 nach Gottes Geburt. Danach, wann der Vater zu Gericht saß oder ernste Angelegenheiten verhandelte, so ließ er den Sohn zu sich sitzen und sprach: „Lieber ©ohn, nimm wahr und lerne Weisheit bet mir, und steh, wie ich thue; also thue du auch, und sei friedsam, und wenn du etwas mit Güte erlangen kannst, da enthalte dich des Krieges, und habe den Papst und die Geistlichkeit lieb und die Deutschen zu Freunden, so magst du desto besser in Frieden bleiben. So lehrte der Kaiser seinen Sohn viele guten Dinge; aber er behielt ihrer keines, noch folgte er ihm in guten Dingen nach. Zwei Jahre, nachdem der Sohn König geworden war, starb dieser Kaiser Karl zu Prag am St. Andreasabend im Jahre 1378 nach Gottes Geburt, und wurde zu Prag mit großer Klage begraben. 6. Das Ordensland Preußen. Scriptores rerum Prussicarum *). Aus der Ordensregel desdeutschen Ritterorden s. Sdrei Dinge sind die Grundfesten eines jeglichen geistlichen Lebens: das erste, das ist Keuschheit ewiglich; das andere ist Verzicht eigenen Willens, das ist Gehorsam bis in den Tod; das dritte ist Armut. An diesen drei Dingen liegt die Kraft der Regel so ganz und gar, *) Mit Benützung der Bearbeitung von G. Freytag (Bilder) und Erl er (deutsche Geschichte).
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