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1. Vom Mittelalter zur Neuzeit - S. 40

1896 - Leipzig : Voigtländer
40 Ausgang des Mittelalters. 3 Tage stehen lassen, damit alle Welt sehen könne, daß der Herr aller Welt gestorben und tot sei. 9. Standesverhältnisje in der letzten Zeit des Mittelalters. Alberi, Berichte der venetianischen Gesandtschaft; Rolevinck, Lob der alten Sachsen; Uhland, Volkslieder; Lamprecht, Deutsches Wirtschaftsleben im Mittelalter; Ranke, Reformationszeit; Konrad Celtes, Beschreibung der Stadt Nürnberg*). Die verschiedenen Stände. Die weltlichen F ü r st e n pflegen dem Erstgeborenen den Staat zu hinterlassen, die anderen Söhne mit Besitzungen oder mit bischöflichen und (anderen) geistlichen Pfründen zu versorgen. Alle Fürsten leben im Überfluß und verbrauchen mehr für Essen und Trinken, als für anderes. — Die Edelleute pflegen in einer Burg außerhalb der Städte oder am Hose eines Fürsten oder zwischen Bergen an einsamen Orten zu wohnen. Sie leben und kleiden sich ärmlich und sind arm. Den Bürgern feind, würden sie um keinen Preis in der Welt sich mit solchen verschwägern, welche Kaufmannfchaft treiben, noch lassen sie sich herab, mit ihnen zu verkehren. Sie pflegen um Sold Heerdienst zu thun, und wenn es daran fehlt, so thun sie nichts anderes als jagen oder hauptsächlich auf Straßenraub ausgehen. Und wenn nicht vom König strenge Justiz geübt würde, könnte man in keinem Teile Deutschlands in Sicherheit reifen. In Franken, wo eine große Zahl solcher Edelleute Haufen, find die Straßen sehr unsicher. — Die Bürg er der freien Städte sind sämtlich Kaufleute; sie leben im Überflüsse, aber kleiden sich schlecht, obwohl es unter ihnen sehr Reiche giebt. Sie handhaben Gerechtigkeit, wünschen Frieden, hassen die Adligen in hohem Grade und fürchten die Fürsten. Aus diesem Grunde vereinigen sie sich zu Bündnissen. Auch haben die freien Städte Feindschaft mit ihrem Bischof, sowohl weil die Bischöfe stets die geistliche und die weltliche Herrschaft über das Land zu haben wünschen, als auch wegen der natürlichen Feindseligkeit, die zwischen den Bürgern und den Adligen und Fürsten besteht. Denn aus der Zahl der Adligen oder der Fürsten werden stets die Bischöfe gewählt, da die Domherren, welche die Befugnis zu solcher Wahl haben, sämtlich Adlige oder von fürstlicher Herkunft sind, nicht aber Bürger. — Die geringen Leute, teils den Fürsten, teils den freien Städten Unterthan, sind arm, von Natur wild, achten Lebensgefahr gering, halten ihrem Herrn große Treue, aber strengen sich nur ungern an, *) Sämtliche Stücke entnommen aus: Blume, Quellensätze; ebenso in den beiden folgenden Abschnitten.
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