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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 20

1912 - Leipzig : Voigtländer
20 Der peloponnesischc Krieg. innezuhalten, wo es schon Mühe kostet, das von dem Zuhörer als wahr Angesehene genügend klarzustellen. Denn der Hörer, der die Tatsachen kennt und eine freundliche Gesinnung für seinen lieben Toten hegt, könnte leicht die Worte unzulänglich finden im Vergleich mit dem, was er gesagt wünschte und wie er die Sache kennt. Wer jedoch die Taten der Gebliebenen nicht kennt, der könnte leicht aus Neid argwöhnen, daß manche den Toten nachgerühmten Verdienste übertreibend dargestellt werden, wenn er von Dingen hört, die über seine eigenen Kräfte gehen. Denn nur so lange vermag man gewöhnlich Lobreden auf andere ruhig anzuhören, als man von Taten hört, deren man sich selbst für fähig erachtet. Sobald aber etwas über dieses Maß hinausgeht, so regt sich sofort die Eifersucht und das Mißtrauen. Da sich jedoch diese Sitte unseren Vorfahren als löblich bewährt hat, so muß auch ich mich der althergebrachten Ordnung fügen und mich nur bemühen, den Anschauungen sowohl wie auch den Erwartungen eines jeden unter euch nach besten Kräften zu entsprechen. Ich will von den Vorfahren ausgehen, denn bei einer solchen Gelegenheit ist es recht und geziemend, ihnen die Ehre des Andenkens zuteil werden zu lassen. Dauernd diesem Lande angehörend, haben sie in ununterbrochener Geschlechterfolge bis herab bis auf den heutigen Tag dank ihren Ruhmestaten uns die Heimat als freien Besitz hinterlassen. Wahrlich, sie sind des Lobpreises würdig, mehr aber noch sind es unsere Väter, denn sie haben zu dem von den Ahnen überkommenen Erbe nicht ohne Mühsale unsere gegenwärtige Vormachtstellung hinzugefügt und sie uns als Erbschaft vermacht. Den stärksten Zuwachs indessen haben wir selbst, die wir noch im rüstigen Alter stehen, hinzugetan und haben den Staat so geordnet, daß er für den Krieg wie für den Frieden vollkommen auf seiner eigenen Kraft beruht. Ich will mich hierbei mit den Kriegstaten, durch welche wir zu unserem Besitz gelangt sind, und mit der tapferen Gegenwehr, mit welcher wir selbst und unsere Väter den Barbaren wie auch anderen Griechen im Kriege begegnet sind, nicht aufhalten, denn diese Dinge sind euch ja bekannt genug. Ich will vielmehr zeigen, welches die Bestrebungen, das Verfassungsleben und die persönlichen Eigenschaften gewesen sind, durch die wir zusolcher Größe gelangt sind, um nach diesen Darlegungen zu der Verherrlichung unserer verstorbenen Mitbürger überzugehen. Dies wird hoffentlich unserem Zwecke wohl entsprechen und allen Anwesenden, mögen sie unserem Staate oder der Fremde angehören, zu vernehmen ersprießlich sein. Was unsere Staatsversassung anbetrifft, so suchen wir
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