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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 25

1912 - Leipzig : Voigtländer
Die Pest in Athen. 25 Soll ich schließlich auch unserer braven Frauen gedenken, die fortan dem Witwenstande angehören werden, so will ich meine Ermahnung in ein kurzes Wort zusammenfassen: eure größte Ehre wird darin bestehen, euch nicht schwächer zu zeigen, als es die Eigenart des weiblichen Charakters natürlicherweise mit sich bringt, und möglichst wenig, sei es im rühmenden, sei es im tadelnden Sinne in das Gerede der Männer zu kommen. Hiermit hätte ich denn dem alten Herkommen entsprechend alles ausgesprochen, was ich Zweckdienliches zu sagen hatte. Die Toten selbst sind durch die Beisetzung bereits gebührend geehrt worden, ihre Kinder wird fortan der Staat auf seine Kosten bis zu ihrer Volljährigkeit erziehen lassen und damit nicht nur den Toten selbst, sondern auch ihren Hinterbliebenen einen mit Vorteilen verknüpften Siegerkranz für ihre herrlichen Taten vermachen. Denn wo die für Tapferkeit verliehenen Auszeichnungen als die höchsten geschätzt werden, da sind auch die Bürger Männer von edelstem Schlage. So bringet denn, wer von euch Angehörige unter den Verstorbenen betrauert, ihren Seelen die Totenklage dar und verlaßt dann wieder diese Stätte!" 8. Die Pest in Athen (430/429 v. Chr.). Thucydides n, 47—54. Unmittelbar nach dem Anfange des Sommers (430 v. Chr.) machten die Peloponnefier und ihre Bundesgenossen mit zwei Dritteln ihrer Heere, unter Anführung des Archidamns, des Königs der Lacedämonier, einen Einfall in Attika, wie das Jahr zuvor, setzten sich dort fest und verwüsteten das Land. Kaum aber standen sie einige Tage in Attika, so begann zum erstenmal jene Seuche unter den Athenern auszubrechen, die, wie man sagt, schon früher in vielen Orten gewütet hatte, teils auf Lemnos, teils in andern Gegenden; doch war eine so große Pest und ein solches Sterben seit Menschengedenken noch nirgends gewesen. Denn auch die Ärzte leisteten anfangs, da ihnen die Krankheit nicht bekannt war, keine genügende Hilfe, sondern sie starben meist selbst um so eher, je mehr sie sich um die Kranken bemühten; auch half keine andere menschliche Kunst. So oft man auch zu den Tempeln wallfahren mochte oder sich an die Orakel und andere derartige Stellen wendete, so war doch alles umsonst. Zuletzt gab man auch dies auf, weil aller Mut durch des Übels Größe gelähmt war. Es begann aber die Krankheit, wie man behauptet, zuerst in Äthiopien jenseits Ägyptens; dann verbreitete sie sich auch über Ägypten und Libyen und viele Länder des Perserkönigs. Ins athenische Gebiet kam sie plötzlich und ergriff zuerst die Ein-
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