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1. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 40

1912 - Leipzig : Voigtländer
40 Der peloponnesische Krieg. schienen. Am fünften Tage danach wurde wieder eine Volksversammlung abgehalten, wie man die Ausrüstung der Schiffe so rasch als möglich ins Werk setzen könne, und um den Feldherren zu bewilligen, was etwa noch zur Abfahrt notwendig sei. Da trat Nicias auf, der gegen seinen Willen zum Feldherrn gewählt war, und glaubte, der Staat habe sich nicht wohl beraten, sondern unter einem nichtsnutzigen und nur scheinbaren Vorwande stürze man sich in ein so maßloses Unternehmen, wie die Eroberung von ganz Sizilien. In der Absicht, die Athener davon abzubringen, hielt er eine Rede. Von den Athenern aber, die noch auftraten, forderten die meisten zum Kriegszug auf, und man solle den gefaßten Beschluß nicht aufheben; einige indes sprachen auch dagegen. Am eifrigsten aber trieb zum Feldzug Alcibiades, des Kleiuias Sohn, einmal, weil er dem Nicias entgegenwirken wollte, dessen Gegner er auch sonst in Staatssachen war, zumal er soeben auch seiner in ungünstigem Sinne Erwähnung getan, hauptsächlich aber, weil er die Feldherrnwürde eifrig wünschte und in dieser Stellung Sizilien und Karthago zu erobern gedachte, was im Falle des glücklichen Gelingens auch ihn selbst an Geld und Ehren heben würde. Er stand in Ansehen bei den Städtern, frönte aber seinen Leidenschaften in bezug auf Pferde und sonstigen Luxus über Vermögen. Obwohl er das Kriegswesen zum besten Nutzen des Gemeinwesens trefflich leitete, so übertrugen die Athener, jeder persönlich beleidigt durch sein Benehmen und seine Lebensweise, den Oberbefehl an andere und richteten so den Staat binnen kurzem zugrunde. (Infolge der Rede des Alcibiades) drangen sie noch viel stärker auf den Kriegszug, als vorher. Nicias nun sah wohl ein, daß er sie mit seinen Gründen nicht mehr auf andere Ansichten bringen würde, dachte aber, daß er sie durch großen Umfang der Kriegsrüstungen, wenn er diese in hohem Maße von ihnen fordere, leicht anderen Sinnes machen werde. So trat er denn zum zweiten Male auf. — Nicias seinerseits sagte dies alles in der Absicht, die Athener entweder durch den großen Umfang der Kriegserfordernisse abzuschrecken oder um auf diese Weise wenigstens mit größtmöglicher Sicherheit den Seezug antreten zu können, wenn er schon dazu genötigt würde. Jenen aber war durch die Massenhaftigkeit der Kriegsrüstungen keineswegs die Lust benommen worden, sondern sie wnrden jetzt erst noch viel eifriger, so daß Nicias also gerade das Gegenteil erreicht hatte. Seine Aufforderung wurde gut geheißen, und erst damit schien die Sache vollends die rechte Sicherheit gewonnen zu haben. Und alle in gleicher Weise ergriff die Begierde, mit auszuziehen. Die Alteren hofften das Land zu unter-
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